Nijmegen/NL. Dieser Euro-PX-Tieflader ist eine Maßanfertigung nach den Anforderungen und Wünschen von Henk und Jan Heijting, den Geschäftsführern von Wido. Wichtig war den beiden ein sehr niedriger Boden und maximale Manövrierfähigkeit.
Bahntriebwagen, Ausrüstung für Sand- und Kieswerke, Maschinen, komplette Anlagen, die von A nach B gebracht werden müssen: Das Arbeitsgebiet des 1958 gegründeten Unternehmens liegt hauptsächlich in den Niederlanden und in Deutschland, aber auch in Belgien und Frankreich. Wido verfügt über das nötige Know-how und die Ausrüstung, um interne und externe Transporte schnell und flexibel durchzuführen. Dazu zählen auch die derzeit sehr beliebten Tiny Houses.
Mehr Nachfrage und neue Vorraussetzungen
„Seit über einem Jahr stellen wir diese Häuser mit Perfect Wood in Ressen im Auftrag von Weijers BTS selbst her. Unsere Auftragsbücher dafür sind für die nächsten anderthalb Jahre voll. Jede Woche liefern wir eins aus, oft auf Campingplätzen oder in Naturparks”, erzählt Henk Heijting. „Mit einem herkömmlichen Tieflader kann man diese Transporte nicht durchführen. Speziell für diesen Zweck ließen wir von Nooteboom den für uns perfekten Auflieger bauen, einen so genannten Euro-PX-Tieflader.”
Die Höhe ist der Knackpunkt
Wido hatte spezielle Anforderungen und Wünsche an diesen Tieflader. Heijting: „ Es ist nicht so sehr das Gewicht, denn die Minihäuser wiegen im Durchschnitt „nur” vier Tonnen. Es ist vor allem die Höhe. Ein Zweipersonenhaus ist 8 Meter lang, 3,5 Meter breit und 4 Meter hoch. Ein gewöhnlicher Tieflader mit einer Ladebetthöhe von 50 Zentimetern wäre somit bei der maximal erlaubten Höhe von 4,25 Metern nicht geeignet. Für uns ist es daher wichtig, dass die Ladefläche des Tiefladers nicht höher als 25 Zentimeter ist, um die zulässige Höhe einzuhalten. Um erhöhte Kreuzungen und unebenes Gelände befahren zu können, erlaubt die hydraulische Federung eine Anpassung der Bodenfreiheit unter der Ladefläche von bis zu 60 Zentimeter.”
Fast wie Flugzeugräder
Da viele Tiny Houses auf Campingplätzen oder in ländlichen Gebieten stehen, wo es schwierig oder unmöglich ist, mit einem Tieflader zu manövrieren, hat sich Wido für die Version mit Pendelachsen entschieden, die einen sehr großen Lenkeinschlag bietet. „Von der Kabine aus kann der Fahrer oder der Transportbegleiter die Achsen des Tiefladers bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten auch manuell per Fernsteuerung lenken. Dies ermöglicht das Durchfahren sehr enger Kurven auf schmalen Straßen. Der zweiachsige Tieflader besitzt Pendelachsen die einen Lenkeinschlag von rund 60 Grad haben. Der Tieflader ist mit einem hydraulisch abnehmbaren Schwanenhals mit Außenrahmen ausgestattet. Auf dem Heck des Schwanenhalses sitzt eine Kiste, in der häufig verwendetes Material wie Gurte und Ketten verstaut werden können. „Der Fahrer muss nicht oben auf den Auflieger klettern, um an die Box zu gelangen, die dort serienmäßig angebracht ist. Wir haben auch die Baggerstielmulde zu machen lassen. Außerdem können wir jetzt auch hinten Ladung mitnehmen, wenn es sich anbietet.” Die superflache, nur 20 Zentimeter dünne Ladefläche des Tiefladers, das so genannte Super-Shallow Deck, ist mit einer Anti-Rutsch-Schicht ausgestattet.
Zugfahrzeug aus Schweden
Wenn es nach Heijting geht, wird es nicht nur bei diesem einen Euro-PX-Tieflader bleiben. „Ich gehe davon aus, dass in naher Zukunft noch einige weitere Nooteboom-Dreiachser folgen werden.” Zurzeit wird der Tieflader meist auf den Scania mit Ladekran aufgesattelt. „Unser Fahrer Sicco, der normalerweise diese Kombination fährt, ist ebenfalls sehr zufrieden mit ihm.”