Kältemittel in Transportkälteanlagen – und nicht nur dort – stehen seit Langem in der Kritik wegen ihrer Klimaschädlichkeit. „FCKW-frei“ ist seit längerem ein Siegel für höhere Umweltverträglichkeit. Vielen Anbietern genügt das nicht und man forscht an Mitteln, die noch weniger Einfluss haben, falls sie unbeabsichtigt in die Umwelt entweichen.
Jürgen Süß von Ecooltec zeigte in Hannover mit welcher Idee seine Firma an den Start geht. Grundsätzlich sind nur acht von derzeit über 100 Elementen für Kältemittelmoleküle einsetzbar. Der Weg führt dabei mittelfristig von HFWK über „Low GWP“, langfristig bis Halogenfrei. Die Klimaschädlichkeit, definiert durch den GWP, wird seitens der EU sukzessive nach unten korrigiert. Lag man 2016 bei einem Wert von 1,965 – was dem Kältemittel R410A entspricht, so skizziert Süß bis 2030 einen durchschnittlichen GWP von 0,411. Das entspricht noch 21 Prozent des Ausgangswertes und noch steht kein adäquates Kältemittel hinter diesem GWP-Wert.
Kühlung auf Kohlenwasserstoffbasis
Mit dem Schritt zum natürlichen Kältemittel – Ecooltec setzt bei der Zweikreiskühlung auf eine reine Kohlenwasserstoffbasis (R1270) - in der neuen Dachkälteanlage TM182 propagiert Ecooltec trotz geringer Kältemittelfüllmenge eine hohe Kälteleistung, stufenlose Leistungsregelung sowie geringe Geräuschemissionen. Die Anlage sitzt nicht wie herkömmliche Systeme vertikal an der Stirnwand, sondern horizontal im vorderen Dachteil des Aufbaus. Der Hersteller verspricht sich davon einen deutlich geringeren Einfluss durch die hochziehende Motorwärme – sofern es sich um eine Sattelkombination handelt.
Die von Ecooltec gezeigten Wärmekurven zeigen, dass die Temperaturverteilung im Aufbau besagten Kühlsattels durchaus denen einer herkömmlichen Kältemaschine entsprechen. Die eher ungewöhnliche Einbaulage soll nach Angabe des Herstellers durchaus Akzeptanz bei den einschlägigen Kofferherstellern finden.