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Prozess um Busunglück: Bewährungsstrafe für Angeklagten

29.10.2009 11:24 Uhr
Prozess um Busunglück: Bewährungsstrafe für Angeklagten
Bei dem Busunglück auf der A14 kamen 2007 13 Menschen ums Leben.
© Foto: ddp / Jens Schlüter

Neun Monate Bewährungsstrafe für geständigen LKW-Fahrer / Schock verhindert Bremsung / Vorwurf: Fahrlässige Tötung und Körperverletzung

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Magdeburg. Weil er aus Unachtsamkeit einen Busunfall verursachte, bei dem 13 Menschen starben, ist ein 48 Jahre alter Lastwagenfahrer zu einer Bewährungsstrafe von neun Monaten verurteilt worden. Das Landgericht Magdeburg befand den Mann aus Ostfriesland am Donnerstag der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung für schuldig. Der Mann war am 18. Juni 2007 mit seinem Lastwagen in der Nähe von Könnern (Sachsen-Anhalt) an einem Stau-Ende mit 75 Stundenkilometern auf den Reisebus geprallt. Der Bus mit einer Gruppe aus Hopsten im Münsterland war nach Dresden unterwegs gewesen. Er stürzte eine Böschung hinunter und überschlug sich. Bei dem Unglück starben sieben Männer und sechs Frauen, 22 Menschen wurden verletzt. Zum Auftakt des eintägigen Prozesses hatte der Mann seine Schuld eingeräumt. „Ich habe den Bus viel zu spät erkannt.“ Er sagte weiter: „Ich war in dem Moment schockiert und nicht fähig, eine Bremsung einzuleiten.“ Die Vorwürfe der Anklage seien komplett zutreffend. Die Staatsanwaltschaft forderte in ihrem Plädoyer eine Geldstrafe von 2400 Euro. Die Verteidigung des Mannes stellte keinen konkreten Strafantrag, räumte aber die Schuld des Mannes ein. Der Lastwagenfahrer schilderte im Gericht auch die Momente nach dem Aufprall. „Dann habe ich nur noch Schreie gehört und kam irgendwann zum Stehen und sah den Bus wegkippen, dann war er von der Bildfläche verschwunden“, sagte er. Der Bus sei auf dem Dach liegengeblieben. Der Verteidiger des 48-Jährigen, Erich Joester, sagte, die Angehörigen der Opfer hätten seinem Mandanten vergeben: „Wir haben uns zu verneigen vor der Großmütigkeit der Familien“, sagte der Rechtsanwalt. Eine junge Frau, die bei dem Unglück ihre Mutter verloren hatte, sagte mit Blick auf den Lastwagenfahrer: „Für uns alle muss das Leben weitergehen. Das wünschen wir ihm auch.“ Lange stand nicht fest, ob es überhaupt zum Prozess kommt, denn der 48-Jährige war schwer krank. Das Verfahren wurde eingestellt, bis es dem Lastwagenfahrer besserging. Der Unfall auf der A14 gehört zu den schwersten Busunglücken in Deutschland. Der Busunfall mit den bislang meisten Toten geschah am 20. Juni 1959 an einem Bahnübergang in Baden-Württemberg. Damals starben 45 Menschen. (dpa)

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