Der Autozulieferer ZF zückt den Rotstift. Man beabsichtige, die verlustreiche Produktion in Gelsenkirchen zum Jahresende 2024 zu schließen, teilte das Unternehmen am Montag in Friedrichshafen mit. In dem Werk sind derzeit noch rund 200 Menschen beschäftigt, sie stellen Lenkungen für Autos und Nutzfahrzeuge her. Schon 2018 hatte eine Schließung gedroht, damals ging es mit weniger Personal weiter. In Hoffnung auf Aufträge für Elektrolenkungen für Lastwagen nahm die Firma nach eigenen Angaben Millionenverluste in Kauf. Die erhofften Aufträge kamen aber nicht. Nun soll endgültig die Reißleine gezogen werden.
Die Geschäftsführung will Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern führen. Man wolle "gute Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter" finden, hieß es von ZF. Der Konzern mit Sitz am Bodensee hat weltweit rund 165.000 Beschäftigte, davon 53.000 in Deutschland. Der Jahresumsatz 2022 lag bei 43,8 Milliarden Euro.