Mainz. Die ZDF-Sendungen „Zoom“ und „Frontal 21“ sowie der Transport-Verband „Camion Pro“ weisen erneut auf manipulierte Abgasanlagen bei Lkw aus Osteuropa hin. Durch verdeckte Recherchen in Rumänien und bei polizeilichen Kontrollen in Polen kam ein ZDF-Team einem offenbar weit verbreiteten AdBlue-Betrug auf die Spur. Mithilfe sogenannter Emulatoren sparen sich die Betreiber der Lkw den Zusatzstoff. Obwohl sie damit vermehrt giftige Stickoxide produzieren, fahren sie in einer günstigen Lkw-Maut-Klasse und verschaffen sich damit unfaire Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Transportunternehmen. Laut Camion Pro könnten auf deutschen Autobahnen bis zu 20 Prozent aller Lkw mit manipulierter SCR-Abgasnachbehandlung unterwegs sein und den Staat um etwa 110 Millionen Euro bei der Lkw-Maut betrügen.
Die VerkehrsRundschau hatte bereits vor einem Jahr über den Skandal berichtet. Sogenannte AdBlue-Killer können demnach die AdBlue-Abgasanlagen am Lkw stilllegen, ohne dass die Motorsteuerung automatisch das Notlaufprogramm aktiviert. Im Zuge der VW-Abgasaffäre interessieren sich derzeit auch andere Medien vermehrt für das Thema. „ZDFzoom“ und „Frontal 21“ folgen nun noch einmal den Spuren der Adblue-Betrüger nach Rumänien, wo ein Spediteur stolz demonstriert, wie einfach ein Lkw zu manipulieren ist und erklärt, „...dass man in Deutschland keine Angst haben muss, die Polizei kennt das nicht.“
Der komplette Beitrag ist am Mittwoch, 18. Januar 2017, um 22.45 Uhr in der „ZDFzoom“-Sendung zu sehen unter dem Titel „Die Lüge vom sauberen Lkw“. (ag)
HP