Offenbach. Hyundai will nach eigenen Angaben bereits im nächsten Jahr in der Schweiz die ersten 50 Lkw mit Brennstoffzellenantrieb ausliefern. Bis 2025 sollen es insgesamt 1.600 Lkw sein, teilte der koreanische Fahrzeughersteller kürzlich mit. Zusammen mit strategischen Partnern aus dem Energiesektor habe er zudem ein Geschäftsmodell entwickelt, mit dem er grünen Wasserstoff produzieren und eine Tankinfrastruktur in ganz Europa ermöglichen will.
Der für Europa entwickelte Lastwagen H2 Xcient verfügt laut Hyundai über ein neues 190-kW-Wasserstoff-Brennstoffzellensystem mit zwei parallel geschalteten 95-kW-Brennstoffzellenstacks. Dank sieben Wasserstofftanks mit einer Speicherkapazität von 35 Kilogramm verspricht der Fahrzeughersteller eine Reichweite von mehr als 400 Kilometer. Für den deutschen Markt ist der Lkw noch nicht zugelassen. Die deutsche Ausführung soll im Rahmen der Markteinführung erfolgen.
Um die Produktion von grünem Wasserstoff und die Versorgung mit dem CO2-freien Treibstoff sicherzustellen, haben die Hyundai Hydrogen Mobility (HHM) und Hydrospider eine strategische Partnerschaft geschlossen. HHM ist ein Joint Venture zwischen der Hyundai Motor Company und dem Schweizer Wasserstoffspezialisten H2 Energy. Hydrospider ist wiederum ein Joint Venture von H2 Energy, dem Schweizer Energieversorger Alpiq und dem Gashersteller Linde.
Förderverein will bei Markteinführung helfen
Hyundai will seine H2-Xcient-Lkw den Mitgliedern des Fördervereins H2 Mobility Schweiz sowie anderen Transport- und Logistikunternehmen in anbieten, die die Wasserstoffmobilität in der Alpenrepublik vorantreiben sollen. Der Fördervereins H2 Mobility Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, in der Schweiz bis 2023 ein flächendeckendes Netz an Wasserstofftankstellen aufzubauen. Seine Mitglieder betreiben allein dort mehr als 2000 Tankstellen und über 4000 schwere Nutzfahrzeuge.
Darüber hinaus erwartet Hyundai, dass die globale Nachfrage nach umweltfreundlichen Nutzfahrzeugen zunimmt, um die weltweit immer strengeren Bestimmungen und Abgasvorschriften einzuhalten. HHM und Hydrospider wollen zusammen mit Tankstellenbetreibern sowie Logistik- und Handelspartnern auch in anderen europäischen Ländern ein Wasserstoff-Ökosystem aufbauen. Dabei liegt der Fokus auf Partnernetzwerken für Deutschland, die Niederlande, Österreich und Norwegen. (ag)