Södertälje. Kurz vor einer möglichen Komplettübernahme durch Volkswagen glänzt der schwedische Lkw-Bauer Scania mit überraschend guten Geschäftszahlen. In den ersten drei Monaten des Jahres legte der Konzern beim Umsatz und Gewinn kräftig zu und übertraf die Erwartungen von Experten deutlich. Vor Zinsen und Steuern verdiente Scania im Kerngeschäft knapp 2,3 Milliarden schwedische Kronen (ca. 253 Millionen Euro) und damit 17 Prozent mehr als im ersten Quartal 2013, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Analysten hatten nur eine minimale Steigerung auf knapp 2 Milliarden Kronen erwartet. Auch die Zahl der neu bestellten Lastwagen legte zu. Scania-Chef Martin Lundstedt zeigte sich optimistisch für das laufende Jahr und die weiteren Aussichten.
Wie das Unternehmen mitteilte fiel die Delle im Auftragseingang weniger schlimm aus, als befürchtet. Wegen der vorgezogenen Ersatzinvestitionen in Euro-5-LKW noch im vergangenen Jahr, rechnen die LKW-Hersteller allgemein mit einem negativen Effekt auf die Bestellungen in diesem Jahr. In den ersten drei Monaten lagen die Bestellungen für schwere LKW in Europa mit 8500 Einheiten jedoch um sechs Prozent höher als im Vergleichsquartal des Vorjahres (8034) und höher als im vierten Quartal 2013. Weltweit lagen die Bestellungen für LKW im ersten Quartal mit 19.032 Einheiten ebenfalls deutlich über dem ersten Quartal des Vorjahres (18.236).
Volkswagen will das Unternehmen komplett schlucken und anschließend von der Börse nehmen, um die konzerninterne Zusammenarbeit mit der Tochter MAN auf Trab zu bringen. Das Angebot aus Wolfsburg läuft noch bis zum 25. April. Der unabhängige Teil des Scania-Verwaltungsrates empfahl den Aktionären Mitte März, die Offerte auszuschlagen, weil sie trotz eines kräftigen Aufschlags auf den Aktienkurs nicht den wahren Wert des Unternehmens widerspiegele. (diwi/dpa)