Mainz. Rheinland-Pfalz will die Entwicklung von Motoren für die Direktverbrennung von Wasserstoff insbesondere für Nutzfahrzeuge vorantreiben. Ein Teil einer Wasserstoff-Strategie für den im Land starken Nutzfahrzeugsektor, die Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) am Montag in Mainz vorstellte, ist die Förderung eines technischen Prüfstands für genau solche Motoren an der Technischen Universität Kaiserslautern mit 400.000 Euro. Hier solle geprüft werden, wie Verbrennungsmotoren für den Betrieb mit Wasserstoff modifiziert werden müssten.
Brennstoffzelle oder Batteriebetrieb aktuell keine Alternativen
Es gehe bei Nutzfahrzeugen darum, einerseits Kohlenstoffdioxid einzusparen und zum anderen hohe Leistungen, wie sie Bau- oder Landmaschinen brauchen, zu ermöglichen, sagte Wissing. Das sei mit der Wasserstoff-Brennstoffzelle oder einem Batteriebetrieb nicht möglich, könnte aber mit der Direktverbrennung von Wasserstoff gelingen.
„Es sieht momentan so aus, als dass das die Alternative für die Nutzfahrzeugbranche ist“, erklärte Martin Thul vom Commercial Vehicle Cluster (CVC) Südwest in Kaiserslautern, einer Art Netzwerk von in der Nutzfahrzeugbranche tätigen Akteuren. Damit könnten Wirkungsgrade wie bei einem Dieselmotor erreicht werden, als Abgas entstehe nur Wasserdampf. Es gebe schon einzelne Motoren, die so arbeiteten, hier müsse nun die weitere Forschung ansetzen.
Rheinland-Pfalz als Innovator
Letztlich gehe es darum, den Nutzfahrzeug-Standort Rheinland-Pfalz zukunftssicher zu machen, sagte Wissing. Darum habe er im vergangenen Jahr eine Studie zu Stärken und Schwächen des Standortes in Auftrag gegeben, die unter anderem das Potenzial beim Verbrennungsmotor für Wasserstoff aufgezeigt habe.
In Rheinland-Pfalz sitzen Branchengrößen wie beispielsweise Daimler mit seinem größten Lkw-Werk in Wörth, das Entwicklungszentrum des Landmaschinenherstellers John Deere in Kaiserslautern oder der Arbeitsmaschinen-Produzent Bomag in Boppard. (dpa/sn)