Hamburg. Mit optimal ausgerichteten Lkw-Spiegeln lassen sich schwere Lkw-Unfälle verhindern – insbesondere beim Abbiegen. Für Lkw-Fahrer und -Fahrerinnen sowie andere Verkehrsteilnehmer ist es eine prekäre Situation: Beim Rechtsabbiegen tauchen scheinbar wie aus dem Nichts Radfahrer, E-Scooter-Piloten und Fußgänger neben der schwer einsehbaren rechten Fahrzeugseite auf. Im Jahr 2019 wurden laut Bundesverkehrsministerium allein 2692 Unfälle zwischen einem Güterkraftfahrzeug und einem Fahrrad registriert. 50 Menschen kamen hierbei ums Leben.
Die Ursachen sind vielfältig. Aber mitunter wurde der andere Verkehrsteilnehmer schlichtweg nicht gesehen, weil die Fahrzeugspiegel nicht optimal eingestellt worden waren. Bei einer Kontrolle der österreichischen Unfallversicherung zum Beispiel waren rund ein Viertel der Spiegel nicht nach den Vorgaben eingestellt. Den Fahrerinnen und Fahrern war zwar bewusst, dass besonders der rechte Weitwinkelspiegel eine zentrale Funktion beim Rechtsabbiegen hat. Aber ausgerechnet der war nur in rund jedem zweiten Fall (52 Prozent) richtig eingestellt.
Spiegeleinstellplanen funktionieren nach einem einfachen Prinzip
Um die Fahrer und Fahrerinnen beim optimalen Einstellen der Spiegel zu unterstützen, hat die BG Verkehr bereits 2016 Spiegeleinstellplanen entwickelt. Diese werden neben und vor dem Fahrzeug ausgelegt. Das Prinzip ist einfach: Sieht man beim Blick in den Spiegel das dazugehörige Sichtfeld der Plane komplett, ist der Spiegel optimal eingestellt. Jetzt hat die BG Verkehr einen weiteren Schritt getan. Das Planenset wurde um das größere Sichtfeld im rechten, seitlichen Bereich des Führerhauses erweitert.
„Ein besseres Anschauungsmaterial für Unterweisungen gibt es nicht. Nach der Spiegeleinstellung mit den Planen sind Fahrer und Fahrerinnen immer wieder überrascht, was alles über die Spiegel eingesehen werden kann und wie groß die Sichtfelder sind“, sagte Hans Heßner, Fachreferent der BG Verkehr für Straßenverkehr.
Die Spiegeleinstellplanen stehen den Mitgliedsunternehmen der BG Verkehr in allen Regionalabteilungen zum kostenlosen Ausleihen zur Verfügung. Bestellt werden können sie über die zuständige Aufsichtsperson aus dem Fachbereich Prävention. (tb)