Der schwedische Lastwagen- und Bushersteller Volvo hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als erwartet. Dabei profitierte das Unternehmen weiter vom Nachholbedarf der Kunden bei der Erneuerung der Flotten. Der Blick nach vorne zeige allerdings angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung und steigenden Zinsen Anzeichen einer abgeschwächten Nachfrage, teilte das Unternehmen am Mittwoch, 19. Juli, in Göteborg mit. Die Nachfrage normalisiere sich graduell.
Im zweiten Quartal hat Volvo noch von der starken Nachfrage und den nachlassenden Lieferengpässen profitiert und dabei so profitabel gewirtschaftet wie noch nie. Der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn für die drei Monate bis Juni legte im Jahresvergleich um 58 Prozent auf 21,7 Milliarden Schwedische Kronen (1,89 Milliarden Euro) zu. Die dazugehörige Marge stieg laut Unternehmensangaben auf einen Rekordwert von 15,4 Prozent.
Im Ergebnis ist eine Belastung von sechs Milliarden Kronen im Zusammenhang mit einem Kartellrechtsvergleich der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2016 nicht mit eingeschlossen. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 10,8 Milliarden Kronen nach 10,5 Milliarden ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte im zweiten Quartal um 18 Prozent auf knapp 141 Milliarden Kronen zu.
Auch andere Lkw-Hersteller profitieren momentan noch vom guten Marktumfeld: Konkurrent Daimler Truck hat deshalb erst jüngst seine Jahresprognose angehoben. Ein schwächer werdendes wirtschaftliches Umfeld und schwächere Frachtmärkte könnten das Geschäft aber in Zukunft beeinträchtigen, wird befürchtet. Volvo erwirtschaftet fast 70 Prozent seines Umsatzes in Europa und Nordamerika.