Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) hat mit dem Testbetrieb wasserstoffbetriebener Müllfahrzeuge begonnen. Das erste von zunächst zwei Fahrzeugen wurde von einer Restmüllkolonne in Empfang genommen. "Die Klimaneutralität im Jahr 2035 ist eines der wichtigsten Ziele der SRH. Spätestens ab 2025 sollen alle unsere neubeschafften Fahrzeuge über alternative Antriebstechnologien verfügen", sagte SRH-Chef Rüdiger Siechau einer Mitteilung zufolge. Der rot-grüne Senat hat die Klimaneutralität der städtischen Unternehmen bis 2040 in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben.
Der Fuhrpark sei für die SRH einer der größten Hebel für die Einsparung von CO2-Emissionen, heißt es bei der Stadtreinigung. "Das Einsparungspotenzial liegt pro Müllsammelfahrzeug bei bis zu 31 Tonnen im Jahr." Allerdings gibt es bislang noch kaum serienreife Modelle, die ohne fossile Brennstoffe laufen und den Anforderungen der Abfallsammlung genügen. "Daher setzen wir schon in der Entwicklungsphase neuer Fahrzeuge auf eine enge Zusammenarbeit mit den Herstellern und führen Praxistests mit Prototypen durch", hieß es bereits vor drei Jahren im Nachhaltigkeitsbericht der SRH. Beispielsweise testet die Stadtreinigung seit längerem auch ein dreiachsiges vollelektrisches Müllsammelfahrzeug.
"Bei Pkw und Kleintransportern sind wir mit der Elektromobilität schon weit fortgeschritten", sagte Siechau. "Sowohl bei unseren rund 15 großen elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen, als auch bei den wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen gehören wir zu den Unternehmen, die die Fahrzeuge vor der Marktreife einer umfassenden Erprobung unter realen Einsatzbedingungen unterziehen."
Ein klimaneutraler Betrieb wasserstoffgetriebener Fahrzeuge setzt allerdings voraus, dass der Wasserstoff ohne CO2-Emissionen produziert wird. "Das beteiligte Norddeutsche Reallabor (NRL), mit dem die SRH mit aktuell drei Projekten als Partnerin kooperiert, wird dafür Lösungen entwickeln», hieß es. «Das NRL arbeitet an der Wasserstofferzeugung in der norddeutschen Modellregion als Basis für die regionale Grundversorgung mit grünem Wasserstoff."