Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Hyundai XCIENT Fuel Cell, der zweimal täglich die Tour von Villingen-Schwenningen im Schwarzwald-Baar-Kreis in die Schweiz fährt, wie das Unternehmen mitteilte. Der Brennstoffzellen-Lkw von Hyundai ist mit einem 180-kW-Wasserstoff-Brennstoffzellensystem mit jeweils zwei 90-kW-Brennstoffzellenstapeln ausgestattet. Der 350-kW-Elektromotor hat ein maximales Drehmoment von 2237 Nm.
Mit sieben Wasserstofftanks bietet der XCIENT Fuel Cell eine kombinierte Speicherkapazität von rund 31 Kilogramm Wasserstoff, daneben fungiert ein 72-kWh-Batteriesatz aus drei Hochleistungsbatterien als zusätzliche Energiequelle. Die maximale Reichweite gibt der Hersteller mit rund 400 Kilometer an. Die sieben Wasserstofftanks lassen sich abhängig von der Umgebungstemperatur in etwa acht bis 20 Minuten wieder vollständig auffüllen.
Mit dieser Reichweite und der schnellen Betankung biete sich die Brennstoffzellentechnologie als ideale Lösung für den Schwerverkehr an, so die Einschätzung von Bächle Logistics.
Fehlende Infrastruktur auf deutscher Seite
Das Unternehmen agiert in Deutschland als Tochter der Schweizerischen Post an insgesamt zehn Standorten im Bundesgebiet mit den Schwerpunkten Stückgut, Teilladung- und Ladungsverkehre sowie auch der Lagerlogistik im nationalen und internationalen Umfeld. Zudem ist Bächle Logistics Gesellschafter von CargoLine sowie in weiteren Kooperationen als Systempartner tätig.
Mit Blick auf den Einsatz von Lkw mit alternativen Antrieben bezeichnet Bächle Logistics die fehlende Infrastruktur zur Betankung und Produktion von grünem Wasserstoff in Baden-Württemberg als größte Herausforderung. Der Einsatz des Fahrzeugs sei daher „nur in Verbindung mit der Betankungsinfrastrukturen in der Schweiz möglich“, so das Unternehmen. „Die zuständigen Landes-/Bundes- Behörden haben wohl die Dringlichkeit immer noch nicht erkannt, um die Mobilitätswende nachhaltig einzuleiten. Aktuell ist davon auszugehen, dass die Industrie kurzfristig in der Lage sein wird, CO2 neutrale Nutzfahrzeuge zu produzieren, jedoch unsere Infrastruktur in Deutschland aufgrund fehlender Verfügbarkeit von Wasserstoff und Strom den Einsatz verzögert«, sagte Marius Neininger, Geschäftsführer von Bächle Logistics.
Neuer Anlauf in Villingen-Schwenningen
Man habe bereits im Jahr 2021 einen Förderantrag gestellt, um im Gewerbegebiet Herdenen in Villingen-Schwenningen grünen Wasserstoff zu produzieren und zu betanken, der leider nicht bewilligt wurde. Gemeinsam mit einem Konsortium von Unternehmen und Experten, sowie der Stadt Villingen-Schwenningen hat Bächle Logistics einen weiteren Anlauf zur Schaffung der Infrastruktur genommen. Ziel sei es, im Industriegebiet Herdenen eine Machbarkeitsstudie für die Produktion und Nutzung von Wasserstoff zu generieren, so dass die Infrastrukturlücke für das stark logistisch geprägte Gebiet geschlossen werden könne, so Bächle Logistics abschließend. (tb)