Der Automobilzulieferer Mahle hat im vierten Jahr in Folge einen Verlust eingefahren. In diesem Jahr soll jedoch der Sprung zurück in die Gewinnzone gelingen, wie das Unternehmen am Dienstag, 25. April, in Stuttgart mitteilte. "2023 liegt unser Fokus auf profitablem Wachstum, auf Ergebnis und Liquidität", sagte Mahle-Chef Arnd Franz. Der Aufwärtstrend aus dem zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres habe sich nach vorläufigen Zahlen auch im ersten Quartal dieses Geschäftsjahres fortgesetzt, sagte Franz.
Im vergangenen Jahr belief sich der Jahresfehlbetrag auf 332 Millionen Euro. Der Verlust war damit deutlich höher als im Jahr zuvor. 2021 hatte das Minus bei 108 Millionen Euro gelegen. Der Umsatz des Unternehmens stieg um 14 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro. Damit sei Mahle stärker als die Branche gewachsen, sagte Finanzchef Markus Kapaun.
Beim operativen Ergebnis (Ebit) musste Mahle im vergangenen Jahr Abstriche machen. Dieses war mit 60 Millionen Euro positiv, lag aber unter dem Vorjahreswert von 169 Millionen Euro. Die Ebit-Marge, also der Anteil des operativen Ergebnisses am Umsatz, lag bei 0,5 Prozent. Bis 2025 wolle Mahle wieder auf einem gesunden Ebit-Niveau sein, sagte Franz der Deutschen Presse-Agentur, ohne ein genaues Ziel für 2025 zu nennen. Das langfristige Ziel werde laut Franz bei einer Ebit-Marge von circa sieben Prozent liegen.
2022 sei erneut ein extrem herausforderndes Jahr gewesen. "Dies lag vor allem an den massiven Auswirkungen weltweit gestörter Lieferketten, am Halbleitermangel sowie an Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Vorprodukten und Energie", sagte Franz. Das Unternehmen habe mit Nachdruck gegengesteuert, etwa mit konsequenter Kosten- und Ausgabendisziplin. Die Richtung stimme, sagte Franz.
Wachsen werde Mahle in Zukunft laut Franz im Wesentlichen mit der Elektrifizierung. Die Strategie richte sich künftig auf: "Elektrifizierung, Thermomanagement und effiziente, saubere Verbrennungsmotoren", sagte der Mahle-Chef, der den Posten im November des vergangenen Jahres übernommen hatte.
Die Anzahl der Beschäftigten stieg laut Mahle um knapp ein Prozent auf 71.947. Der Aufbau sei laut Finanzchef Kapaun vor allem in Zukunftsbereichen sowie in Märkten mit guter Auftragslage erfolgt, insbesondere in Nordamerika. In Europa, Deutschland eingeschlossen, sei die Zahl der Beschäftigten um vier Prozent gesunken, was der schwierigen Marktsituation sowie der Transformation der Automobilbranche geschuldet gewesen sei.