Frankfurt. Jones Lang LaSalle (JLL), Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen rund um Immobilien, verzeichnet aufgrund der Corona-Pandemie eine steigende Nachfrage nach kurzlaufenden Mietverträgen für zusätzliche Lager- und Logistikflächen. Wie Frank Weber, Head of Industrial Agency JLL Germany, berichtet, würden für sehr stark nachgefragte Produkte wie Lebensmittel oder Sanitärartikel im Umfeld der Produktionsstätten oder Verteilzentren derzeit zusätzliche Flächen mit kurzer Laufzeit bis zu einem Jahr sehr stark nachgefragt.
„So haben wir beispielsweise von einem Discounter für eine Region sagenhafte acht Anfragen bekommen – von acht verschiedenen Stellen“, so Weber. Zudem würden Produktionsunternehmen ihre Prozesse langsamer herunterfahren als die Produkte ihren Weg in den Handel finden. „Das heißt, es kommt hier zu einem Stau des Warenflusses und daraus folgend zu einem Flächenbedarf für die Zwischenlagerung“, erklärt der Immobilienexperte.
Erstmalig kürzere Laufzeiten ab sechs Monate
Die Eigentümer und Eigentümervertreter von Lager- und Logistikflächen kommen der Nachfrage offenbar vermehrt nach. Ein Viertel der von JLL in einer Blitzumfrage befragten Unternehmen würden kurzfristig vermieten, darunter etwa Firmen wie Prologis oder Logicor. „Einige Eigentümer bieten nun erstmalig kürzere Laufzeiten ab sechs Monate an“, so Weber und weiter: „Generell stellen wir eine größere Flexibilität auf allen Seiten fest. Die ist auch zwingend notwendig.“
Höhere Mieten für die kurzlaufenden Verträge konnte JLL bisher übrigens nicht feststellen. Allerdings möchten die Eigentümer angesichts der Kurzfristigkeit keine Umbaumaßnahmen durchführen. „Schließlich geht es derzeit insbesondere um Schnelligkeit“, so Weber. (mh)