Der Logistikdienstleister DB Schenker hat angekündigt, im kommenden Jahr einen neuen Standort in der Region Prag eröffnen zu wollen. Das hochautomatisierte Fulfillment-Lager soll die Logistikkapazitäten des Unternehmens erweitern und die Lieferzeiten verkürzen. Neben dem Einzelhandel sollen hier auch B2C-E-Commerce-Aktivitäten abgewickelt werden, so DB Schenker. Das neue Vertriebszentrum soll im Sommer 2023 in Betrieb genommen werden und befindet sich in der Nähe des Prager Flughafens und einer wichtigen Autobahn nach Deutschland.
Das derzeitige Terminal, das sich ebenfalls in der Region Prag befindet, werde den künftigen Anforderungen der Kunden nicht mehr gerecht, begründete DB Schenker die Entscheidung für einen neuen Standort. Der derzeitige Standort wird nicht geschlossen, sondern für Reverse-Logistik-Dienstleistungen genutzt. „DB Schenker hat seit seinem Eintritt in den osteuropäischen Markt hervorragende Erfolge erzielt“, sagte Ingo Brauckmann, Executive Vice President Contract Logistics / SCM Europe bei DB Schenker. Mit dem neuen Fulfillment-Center könne man Kapazitäten ausbauen und die Leistungsfähigkeit steigern.
Hochautomatisiertes Logistik-Ökosystem
DB Schenker geht von einem weiteren Wachstum im Bereich E-Commerce-Logistik aus, hier könne die Automatisierung dazu beitragen, „die Kapazitäten zu erhöhen und die Lieferkette widerstandsfähiger zu machen“, so das Unternehmen. Im geplanten Distributionszentrum kommt ein modulares G-T-P-System (goods-to-person) in Kombination mit einer umfangreichen Fördertechnik und einem Hochleistungs-Quergurtsorter für den Paketversand zum Einsatz, der vom DB Schenker-Partner Körber bereitgestellt wird. Die Softwarelösung von Körber steuert nach Angaben von DB Schenker mehr als 100 autonome mobile Roboter (AMR), die ein Teil des hochautomatisierten Logistik-Ökosystems sein werden. Die Anlage werde damit eine der größten AMR-Installationen ihrer Art in Osteuropa sein. Trotz des hohen Automatisierungsgrades werde das Distributionszentrum in Spitzenzeiten aber „mehr als 1000 Mitarbeiter erfordern“, so DB Schenker. (tb)