Ob harte Arbeitsbedingungen, geringe Bezahlung oder zu viele Überstunden - die Logistikbranche hat mit zahlreichen Vorurteilen zu kämpfen. Selbst hervorragende Arbeitgeber müssen sich daher nicht nur gegen die Konkurrenz am Arbeitsmarkt, sondern auch gegen das schlechte Image der Branche behaupten.
"Gerade für Logistikunternehmen ist es von entscheidender Bedeutung, durch gezieltes Employer Branding aktiv am eigenen Image zu arbeiten", betont Recruiting-Experte Lucas Fischer. Er weiß damit genau, dass eine starke Arbeitgebermarke eine wichtige Investition in die Zukunft des Unternehmens bedeutet. Wie das Arbeitgeberbranding in der Logistikbranche angegangen werden sollte, um die bestmöglichen Resultate zu erzielen.
1. Ein klares und aussagekräftiges Bild vom Unternehmen kommunizieren
In erster Linie sollten Unternehmen sich über ihre Positionierung klar werden. In dieser Hinsicht ist es entscheidend, zuerst ein einheitliches Werteverständnis zu entwickeln, das sich für die Präsentation nach außen wie auch für die interne Kommunikation eignet. Insbesondere sollten dabei die Chancen und Alleinstellungsmerkmale betont werden, die das Unternehmen bietet. So lohnt es sich immer, Karrieremöglichkeiten und Weiterbildungschancen in der Logistik gezielt in Szene zu setzen, um attraktive Perspektiven aufzuzeigen. Ferner sollten Gehälter, Sozialleistungen und andere Mitarbeiter-Benefits angesprochen werden, um zu zeigen, was das Unternehmen für seine Beschäftigten tut. Diese Aspekte tragen bereits maßgeblich dazu bei, Vorurteile über die Arbeit in der Logistikbranche zu zerstreuen.
Damit das Employer Branding die gewünschte Wirkung erzielt, muss die präsentierte Arbeitgebermarke jedoch unbedingt authentisch sein - die nach außen gezeigten Werte müssen also dem entsprechen, was im Unternehmen gelebt wird. Dies lässt sich am besten erreichen, indem Mitarbeiter aktiv in den Prozess involviert werden.
2. Digitale Kanäle gezielt zur Außendarstellung nutzen
Um ihre Arbeitgebermarke zu stärken und nach außen zu tragen, empfiehlt es sich außerdem, sich die heutigen Möglichkeiten sozialer Medien zunutze zu machen. Plattformen wie Facebook, Instagram und Co. bieten Logistikunternehmen eine hervorragende Grundlage, um die Zielgruppe direkt anzusprechen und so einen ersten Berührungspunkt zu potenziellen Bewerbern zu schaffen. Entscheidend dabei ist, mit für die Zielgruppe relevanten Inhalten aufzuwarten. Als dienlich haben sich hierbei vor allem authentische Einblicke in den Unternehmensalltag und das kollegiale Miteinander erwiesen.
Potenzielle neue Kräfte können sich so ein erstes Bild vom Unternehmen machen - das stärkt das Vertrauen und erhöht die Chancen auf Bewerbungen.
3. Mitarbeiterbindung stärken
Ebenso müssen Logistikunternehmen aktiv an der Bindung ihrer Mitarbeiter arbeiten. Denn es ist nicht nur essenziell, gutes Personal zu halten. Darüber hinaus sind es ebendiese Mitarbeiter, die die Arbeitgebermarke zusätzlich stärken. Sind diese nämlich grundsätzlich zufrieden, werden sie nicht nur motivierter arbeiten, sondern vor allem auch positiv über ihren Arbeitgeber berichten. In diesem Zuge fungieren sie als wirkungsvolle Markenbotschafter. Schließlich schafft nichts mehr Vertrauen bei potenziellen neuen Kandidaten als echte Begeisterung des bestehenden Personals.
Um zur Bindung seiner Mitarbeiter an das Unternehmen beizutragen, ist es entscheidend, den Bedürfnissen der Beschäftigten entgegenzukommen. Entscheidend dabei ist vor allem, seinen Mitarbeitern den nötigen Respekt und Wertschätzung für ihre Arbeit entgegenzubringen. Darüber hinaus sollte man für bestmögliche Arbeitsbedingungen und eine positive Unternehmenskultur sorgen.
Gleichzeitig sollten sich Logistikunternehmen für die individuellen Karrierepläne ihrer Mitarbeiter interessieren und entsprechende Weiterbildungen unterstützen. So werden sich Mitarbeiter wohlfühlen und dem Unternehmen lange erhalten bleiben.
Damit gilt: Employer Branding spielt in der Logistik eine entscheidende Rolle, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Die entscheidenden Erfolgsfaktoren heißen hierbei: Authentizität, klare Kommunikation und die Einbindung der Mitarbeiter in den Prozess. Unternehmen, die es schaffen, dies umzusetzen und sich nach außen als attraktive Arbeitgebermarke zu präsentieren, werden es daher schon bald schaffen, ihre offenen Stellen zu besetzen.