Düsseldorf. Auf dem Arbeitsmarkt geht es gerade hoch her – zumindest besagen das aktuelle Auswertungen des Jobportals Stepstone. Demnach gab es Mitte Januar 2022 auf StepStone.de 53 Prozent mehr Jobsuchanfragen als im Tagesdurchschnitt des vergangenen Jahres.
Auch die Zahl der Anmeldungen pro Tag - etwa um automatisiert Jobvorschläge zu erhalten – habe sich seit Anfang Januar bei StepStone verdoppelt. „Das Interesse an Jobs ist in der ersten richtigen Arbeitswoche des Jahres traditionell sehr hoch. In diesem Jahr liegt die Zahl der Jobsuchen aber noch einmal deutlich höher als im vergangenen Jahr“, sagte Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei StepStone. „Auch die Zahl der Bewerbungen über StepStone ist zuletzt überproportional gestiegen.“
Anstieg von 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
Und Bewerber werden auch dringend gesucht. So lag die Zahl der offenen Stellen bei StepStone.de nach Unternehmensangaben Anfang Januar 97 Prozent über der vom Vorjahreszeitraum und 47 Prozent über Vorkrisenniveau. Unter anderem im Logistikbereich wird intensiv Personal gesucht – hier gab es einen Anstieg von 85 Prozent im Vergleich zum Januar 2021. Der E-Commerce-Bereich brummt, so Stepstone, und damit auch die Nachfrage nach Auslieferungsfahrer, Lagermitarbeiter, aber auch Programmierer für die Erstellung und Wartung von Online-Shops und Webseiten.
„Jobsuchende befinden sich in einer komfortablen Situation und wir gehen davon aus, dass diese Situation zum Dauerzustand wird", meinte Zimmermann. „Denn die demografische Trendwende beginnt genau jetzt. Schon in diesem Jahr übersteigt die Zahl der Menschen, die in Rente gehen, die Zahl der Neueinsteiger um mehrere Hunderttausende.“ Diese Lücke am Arbeitsmarkt werde sich in den nächsten zehn Jahren noch vergrößern. „Wir werden statt Arbeitslosigkeit ein Zeitalter der Arbeiterlosigkeit erleben." (sn)