Immer mehr Betriebe in Deutschland finden einer Umfrage zufolge nicht genügend Auszubildende. Davon betroffen sind 47 Prozent der Ausbildungsbetriebe, wie die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) am Mittwoch, 23. August, in Berlin unter Verweis auf eine Umfrage unter Firmen mitteilte. Die DIHK sprach von einem neuen Allzeithoch. Besonders vergeblich suchten Gastronomie, Industrie und Handel nach Auszubildenden. Der Azubimangel werde zum Fachkräftemangel, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks.
Insgesamt aber seien die Zahlen zu Ausbildungsvertragsabschlüssen von Ende Juli leicht positiv, sagte Dercks. Nach den coronabedingten Einbrüchen bestünden gute Aussichten, dass 2023 mehr Betriebe und Azubis über einen Ausbildungsvertrag zueinander fänden als im Vorjahr. Bis Ende Juli seien knapp 207.000 neue Ausbildungsverträge im Bereich der Industrie- und Handelskammern gezählt worden, das sind 3,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Voraussichtlich blieben aber viele Zehntausende Ausbildungsplätze unbesetzt. Das Kernproblem sei der demografische Wandel. Es gebe heute rund 100.000 weniger Schulabgängerinnen und Schulabgänger als noch vor zehn Jahren, so die DIHK. Das führe unter anderem dazu, dass bald bis zu 400.000 Beschäftigte mehr den Arbeitsmarkt verlassen, als neue hinzukommen.