Köln. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat die aktuelle Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarktsituation sowie die Arbeitsbedingungen von Beschäftigten in Berufen der Lagerwirtschaft und der Post- und Zustelldienste analysiert. Im Ergebnis ist festzustellen, dass die Corona-Krise deutliche Auswirkungen auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt hat. So nahm nicht nur die Ausbildungstätigkeit im Vergleich zu früheren Jahren spürbar ab. Auch bei Fachlageristen und Fachkräften für Lagerlogistik sowie bei Fachkräften für KEP-Dienstleistungen sank im Jahr 2020 die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahr. Sowohl in der Lagerwirtschaft als auch in Berufen für Post- und Zustelldienste stiegen mit Beginn der Corona-Krise im Frühjahr 2020 die Zahlen der arbeitsuchend beziehungsweise arbeitslos gemeldeten Personen; das Stellenangebot verringerte sich im Vorjahresvergleich deutlich. Aufgrund zeitweise hoher Nachfragerückgänge und daraus resultierender Arbeitsausfälle wurde im Zuge der Corona-Pandemie vielfach das Instrumentarium der Kurzarbeit genutzt, um Entlassungen entgegenzuwirken.
Noch nie so viele Kurzarbeiter
Im April und Mai 2020 erreichte die Anzahl der Beschäftigten in der Lagerwirtschaft und im Bereich der KEP-Dienste, die sich in Kurzarbeit befanden, ihre Höchstwerte. Etwa ab Herbst 2020 trat in allen genannten Berufsbildern eine Erholung der Arbeitsmarktsituation ein. Da aufgrund der Lockdowns der stationäre Handel zeitweise zum Erliegen kam, wurde vermehrt auf Warenlieferungen zurückgegriffen. Dies führte zu hohen Wachstumsraten der Online-Transaktionen und einem deutlichen Anstieg des Sendungsvolumens im deutschen KEP-Markt. Letzteres erreichte im Jahr 2020 eine neue Höchstmarke. Dies stellte neben der KEP-Branche auch die klassischen Stückgutnetze vor Herausforderungen. Unternehmen der Lagerwirtschaft stießen in Spitzenzeiten an ihre Kapazitätsgrenzen. (ste)