Wels/Peuerbach. Das oberösterreichische Transportunternehmen Stadler in Peuerbach im Bezirk Grieskirchen hat am 14. Dezember beim Landesgericht Wels für die Firmen „Stadler Güterverkehrs GmbH“ und „Stadler Speditions GmbH“ den Insolvenzantrag gestellt. Ein Konkursverfahren wurde eröffnet, bestätigt die Gläubigerschutz-Organisation „Kreditschutzverband von 1870“ gegenüber der VerkehrsRundschau. Zwar liegen noch keine genauen Angaben über den Schuldenstand und den Gläubigerkreis vor, doch gilt die Insolvenz als die größte des Jahres 2012 in Oberösterreich.
Als auslösender Grund für die Pleite werden Steuer- und Abgabenvorschreibungen von 48,7 Millionen Euro kolportiert. Die Forderungen der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse werden mit 42 Millionen Euro beziffert, jene von den Finanzbehörden sollen den Rest auf die von Stadler selbst genannten 48,7 Millionen ausmachen. Aus der Sicht von Firmenchef Gerhard Stadler handle es sich bei den Vorschreibungen um eine Doppelbesteuerung, die EU-widrig sei. „Diese Doppelbelastung kann wohl vom besten Management der Welt nicht geschultert werden", teilte der Frächter in einem Brief an seine Geschäftspartner im Vorfeld der Insolvenz mit. Die Geschäftspraktiken des Unternehmens werden seit Jahren in der Branche und von den Behörden kritisch beobachtet. Stadler hat den Großteil seiner LKW in Tochterfirmen in Tschechien oder Rumänien angemeldet. Auch die Fahrer stammen aus diesen Ländern. Die Frage illegaler Ausländerbeschäftigung stand wiederholt im Raum und es gab auch eine Anzeige zu diesem Thema. (mf)
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