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Scandlines kritisiert Fehmarnbelt-Tunnel-Pläne

10.05.2017 13:57 Uhr
Scandlines kritisiert Fehmarnbelt-Tunnel-Pläne
Gegner des Fehmarnbelt-Tunnels: Gerald Lefold, Managing Director Scandlines Deutschland, und Morten Haure-Petersen, CCO Scandlines Denmark
© Foto: VR/Julia Thomsen

Der geplante Tunnel von Puttgarden nach Dänemark gefährde nicht nur Arbeitsplätze in der Region. Das Fährunternehmen sieht darin auch eine Verzerrung des Wettbewerbs.

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München/Puttgarden. Der Fährbetreiber Scandlines hat die Pläne zum Bau des Fehmarnbelt-Tunnels scharf kritisiert. Anlässlich der Messe Transport Logistic in München bemängelte Scandlines-CCO Morten Haure-Petersen die geplante Ostseequerung als unfair. Dabei machte er jedoch deutlich, dass er nicht grundsätzlich gegen eine alternative Möglichkeit, die Ostsee zu queren, sei. Der Tunnel soll nach seiner Fertigstellung die Orte Puttgarden auf Fehmarn mit dem dänischen Rødby verbinden – eine Strecke, die Scandlines auch per Fähre bedient.

„Konkurrenz belebt das Geschäft“, sagte Haure-Petersen. „Wir haben nichts gegen Wettbewerb – solange er fair bleibt. Das sei bei den Fehmarnbelt-Plänen nicht der Fall. Der Tunnel werde staatlich finanziert. Die Zinsbelastung könne daher wesentlich höher sein als bei einem privaten Unternehmen wie Scandlines. Das verzerre den Wettbewerb.

Tunnel nimmt Fähren die Autobahnanbindung

Zusätzlich kritisierte der CCO die Verkehrswegeplanung, die mit dem Bau des Tunnels verbunden sein soll. Die Autobahn A1, die aktuell unmittelbar zu den Fähren nach Rødby führt, würde umgelegt werden, um den Verkehr künftig zum Tunnel zu führen. „Die Verkehrswegeplanung streicht unsere direkt Anbindung an die Autobahn“, so Haure-Petersen. „Das können wir nicht akzeptieren.“

Seiner Meinung nach sei es zudem nicht fair, sämtliche Steuerzahler für den Bau eines Tunnels zu zahlen, auch wenn sie ihn gar nicht nutzen. „Unsere Fähren zahlen nur die, die damit auch fahren.“ Er betonte zudem, dass der Tunnel viele Arbeitsplätze bedrohe, die direkt und mittelbar mit dem Fährgeschäft von Scandlines verbunden seien.

Baubeginn frühestens 2020

Der Bau des Fehmarnbelt-Tunnels wurde bereits mehrfach verschoben. Nach letztem Stand rechnen die Beteiligten in Dänemark und Schleswig-Holstein mit einem Baubeginn im Jahr 2020. Der rund 18 Kilometer lange Tunnel soll Deutschland mit Skandinavien verbinden und die Reisezeit zwischen Hamburg und Kopenhagen auf 2,5 Stunden verkürzen.

Mit der Scandlines-Fähre beträgt die Reisezeit von Puttgarden nach Rødby 45 Minuten. Insgesamt sind auf der Strecke 6 Fähren im Einsatz die 96 mal am Tag zwischen Deutschland und Dänemark verkehren. (jt)

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