Kiel. Die Wirtschaftsleistung in Deutschland habe im ersten Quartal des laufenden Jahres um 0,4 Prozent zugelegt, teilte das Institut für Weltwirtschaft (IFW) mit. Damit wäre die wirtschaftliche Dynamik kräftiger ausgefallen als von vielen erwartet.
Der Prognose des IFW liegt die diese Woche vorgelegte Schnellschätzung des europäischen Statistikamts Eurostat zugrunde, der zufolge die Wirtschaftsleistung im Euroraum insgesamt um 0,4 Prozent gestiegen ist. Die Schätzung basiert auf Angaben von 17 Mitgliedstaaten, die 93 Prozent der Wirtschaftsleistung des Währungsraums abdecken. Darin sind auch bislang unveröffentlichte Daten zum deutschen BIP eingeflossen.
Bereits veröffentlichte preis- und saisonbereinigte Expansionsraten für fünf Volkswirtschaften, die zusammen mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung des Euroraums ausmachen, würden „recht verlässliche Rückschlüsse auf die deutsche BIP-Entwicklung“ zulassen, erklärten die IFW-Forscher. Für Deutschland errechne sich ein saison- und kalenderbereinigter Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal bzw. 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
„Nach der Stagnation im zweiten Halbjahr 2018 hat die wirtschaftliche Dynamik in Deutschland im ersten Quartal wieder angezogen“, sagte Stefan Kooths, Leiter des Prognosezentrums am IFW Kiel. Er verweist dabei auf große Unterschiede zwischen einzelnen Branchen. So stehe einer rückläufigen Auslastung im Verarbeitenden Gewerbe eine „lebhafte Dienstleistungskonjunktur und eine weiterhin boomende Bauwirtschaft“ gegenüber. (tb)