CO2-Grenzwerte für Nutzfahrzeuge: Fern jeder Lebenswirklichkeit

Eigentlich müsste man sich als Fuhrunternehmer ja freuen, wenn man ab 2025 Lkw bekommt, deren CO2-Emissionen um 15 Prozent niedriger sind, und ab 2030 dann sogar 30 Prozent. Denn das bedeutet, dass der Kraftstoffverbrauch im gleichen Maße sinkt und die Betriebskosten entsprechend niedriger werden. Miese Wirtschaft, gute Luft ... Die Realität sieht jedoch völlig anders aus. Die Zugfahrzeughersteller werden eine solche Reduktion nicht alleine hinbekommen. Denn der Kraftstoffverbrauch war schon immer maßgeblich, und ein Lkw verbraucht im Verhältnis zu seiner (Transport-)Leistung erheblich viel weniger als ein Pkw. Um 15 respektive 30 Prozent realisieren zu können, muss sich das Gesamtkonzept Lkw drastisch verändern. Dazu bedarf es aerodynamischer Vollverkleidungen, rollwiderstandsoptimierter Reifen, neuer Fahrerhausgestaltungen - Stichwort Aerohauber - und noch einiger Dinge mehr. Am Ende des Tages wird der Lkw sehr viel teurer in der Anschaffung und auch im Betrieb. Denn es hat ja einen Grund, warum sich viele der angesprochenen Techniken (noch) nicht durchgesetzt haben: Sie sind (zu) teuer und gehen oft kaputt ... Der Elfenbeinturm Brüssel bestraft im Endeffekt unsere Branche für ihren Erfolg. Vergangene Bemühungen um niedrige CO2-Emissionen werden nicht anerkannt, weil der Gesamtverbrauch wegen des wirtschaftlichen Wachstums dennoch steigt. Das hört sich für mich am Ende so an, als ob man die Wirtschaft abwürgen will, um bessere Luft zu haben. Ich atme auch gerne gute Luft, aber da muss es einen besseren Weg geben. So steigt höchstens die EU-Skepsis weiter an.

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