London. Im vierten Quartal 2015 nahmen laut der Londoner Agentur Drewry die Bestellungen von Containerschiffen trotz günstiger Neubaupreise seitens der Werften ab, da die Reedereien kaum noch profitable Einsatzrouten bereitstellen können, berichtet der American Shipper. Gemäß der Agentur verringert sich durch die ökonomische Situation und die finanzielle Ausstattung der Reedereien die Fähigkeit, diese Schiffe zu bestellen. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass die dringend benötigte Pause von den Bestellungen von Megacontainerschiffen länger anhält.“
Von Drewry hieß es, dass der Anteil von Containerschiffen von 10.000 TEU Kapazität und mehr bereits ein Viertel der globalen Containerschiffflotte ausmacht. In 2011 waren es nur fünf Prozent. Der Anteil wird noch weiter steigen, da Schiffe dieser Größe nun Dreiviertel der gesamten Bestellungen einnehmen. In 2015 kam die Rekordzahl von 209 neuen Containerschiffen mit insgesamt 1,7 Millionen TEU auf den Markt. 55 Prozent der Kapazität wurde von Containerschiffen mit mehr als 10.000 TEU beigesteuert. Weiterhin wurde eine große Anzahl von Schiffen zwischen 8000 und 10000 TEU ausgeliefert. Zudem verdoppelten sich die Bestellungen für Boxschiffe in 2015 auf zwei Millionen TEU - 90 Prozent davon mit 10.000 TEU Kapazität und mehr.
Gemäß Drewry wurden allerdings die meisten Schiffe in den ersten neun Monaten bestellt, was auf eine Abkühlung schließen lässt. Die meisten Megaschiffe werden auf den Handelslinien zwischen Asien und Europa eingesetzt. Doch CMA CGM hat bereits Pläne 18.000 TEUer (wie zum Beispiel die Benjamin Franklin) auf den Transpazifikrouten zwischen Asien und der US-Westküste einzuführen. (rup)