Lisle. Der vor der Übernahme durch Volkswagen stehende US-Truckhersteller Navistar hat im ersten Quartal erneut rote Zahlen eingefahren. Unter dem Strich stand von November bis Ende Januar ein Verlust von 81 Millionen US-Dollar (68 Millionen Euro), wie Navistar am Dienstag in Lisle (US-Bundesstaat Illinois) mitteilte. Damit war der Fehlbetrag gut doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor.
Dabei hätte das Unternehmen auch im Lkw-Bau diesmal eigentlich knapp Geld verdient, wie es hieß. Durch Gewährleistungsfälle und den anstehenden Verkauf eines Standorts kamen aber bedeutende Belastungen dazu, die das Ergebnis ins Minus rissen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verdoppelte sich auf 116 Millionen Dollar. Der Umsatz insgesamt gab um 1,4 Prozent auf 1,81 Milliarden Dollar nach.
Anfang März hatten die Aktionäre von Navistar der Übernahme durch die VW-Nutzfahrzeugholding Traton zugestimmt. Nun stehen noch Genehmigungen aus, die aber mittlerweile alle beantragt sind. Das Management rechnet weiter mit einem Abschluss Mitte des Jahres.
VW hatte sich nach einem zähen Ringen um den Preis mit einigen streitbaren Großinvestoren auf 44,50 Dollar je Navistar-Aktie geeinigt – macht rund 3,7 Milliarden Dollar für die restlichen Anteile, die Traton noch nicht besitzt. VW will mit dem Investment in großem Stil auf den wichtigen nordamerikanischen Lkw-Markt vordringen, den bisher Platzhirsch Daimler vor allem mit seiner Marke Freightliner in Beschlag hält. (dpa/ja)