Osnabrück. Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, hat vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise mehr staatliche Unterstützung für die Speditionsbranche gefordert. Er sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag), die Bundesregierung müsse "die Anstrengungen zur Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen für unsere Speditionen und Fuhrunternehmen verstärken", damit "nicht die deutschen Unternehmen zu einem großen Teil vom Markt verschwinden". Derzeit seien 3.000 bis 5.000 Unternehmen in einer akuten Existenzkrise, warnte Wissmann. Der VDA-Präsident erneuerte seine Forderung, die zum Jahresbeginn vorgenommene Erhöhung der LKW-Maut auszusetzen. Eine solche Maßnahme "käme spät", wäre aber ein wichtiges Signal, sagte Wissmann. Die Erhöhung der Maut sei für die Kunden der Automobilindustrie, die Spediteure und Fuhrunternehmen, "zum falschen Zeitpunkt gekommen". Das Nutzfahrzeugspektrum leide derzeit noch stärker unter der Krise als der PKW-Bereich - mit Auftragsrückgängen gegenüber dem Vorjahr bei schweren Lastwagen zwischen 20 und 40 Prozent, im Aufbauten-, Anhänger- und Trailerbereich sogar von 70 bis 90 Prozent. Verkehrs- und Finanzministerium müssten den Speditionsunternehmen nun "schnellstmöglich die bei der Einführung der Maut zugesagten Harmonisierungsmittel in Höhe von jährlich 600 Millionen Euro zukommen lassen", forderte Wissmann. Er warnte die Bundesregierung davor, die zugesagte Zahlung dieser Entschädigung auszusetzen, nur weil die Maut wegen der ausbleibenden Fahrten zu Jahresbeginn "etwas spärlicher" fließe. Am Ende des Jahres müsse sichergestellt sein, dass wirklich die zugesagte Summe geflossen sei. (dpa)
Wissmann fordert Aussetzen der LKW-Mauterhöhung
Bis zu 5.000 Unternehmen in akuter Existenzkrise/Mehr staatliche Unterstützung erforderlich