Wiesbaden. Auf dem deutschen Schienennetz wurden im ersten Quartal 83,3 Millionen Tonnen Güter transportiert. Das ist laut Statistischem Bundesamt (Destatis) ein Zuwachs von 11,6 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2009.
Dabei sei jedoch zu berücksichtigen, dass im ersten Quartal 2009 in Folge der Wirtschaftskrise das Transportvolumen extrem niedrig lag. Im Vergleich zum Zeitraum Januar bis März 2008 war es um mehr als ein Fünftel zurückgegangen. Der nun zu beobachtende Anstieg konnte diese Verluste noch nicht ausgleichen. Im ersten Quartal 2010 lag das Volumen der Eisenbahngütertransporte noch auf dem Niveau vom ersten Quartal 2006.
Wachstum in allen vier Hauptverkehrsbeziehungen
Im ersten Quartal 2010 kam es im Vorjahresvergleich in allen vier Hauptverkehrsbeziehungen zu Zuwächsen. Die Transportmengen im Binnenverkehr erhöhten sich um 13,5 Prozent, nachdem sie im ersten Quartal 2009 noch um 17,0 Prozent gesunken waren. Auch bei den grenzüberschreitenden Verkehren wurden deutliche Zunahmen registriert: Der Versand in das Ausland stieg um 5,4 Prozent (erstes Quartal 2009: minus 31,5 Prozent), der Empfang aus dem Ausland nahm um 11,8 Prozent zu (erstes Quartal 2009: minus 26,4%). Der Durchgangsverkehr ist hingegen nur um 1,9 Prozent angewachsen. Im ersten Quartal des letzten Jahres war er im Vergleich zu 2008 noch um fast ein Viertel gesunken.
Ausschlaggebend für das Wachstum war laut Destatis die Entwicklung der Güterabteilungen Eisen, Nichteisen-Metalle mit einem Plus von 44,2 Prozent sowie Erze, Metallabfälle mit einer Zunahme von 29,4 Prozent. Diese primär von der Stahlindustrie nachgefragten Güterabteilungen waren im ersten Quartal 2009 mit minus 41,3 Prozent bei Eisen, Nichteisen-Metallen beziehungsweise minus 38,0 Prozent bei Erzen, Metallabfällen am stärksten eingebrochen und hatten mit einem Minus von 10,7 Millionen Tonnen rund die Hälfte des gesamten Volumenrückgangs im Eisenbahngüterverkehr ausgemacht. Bei dem für das erste Vierteljahr 2010 erzielten Mengenzuwachs von insgesamt 8,6 Millionen Tonnen kamen diese Gütergruppen auf einen Anteil von rund 70 Prozent.
Ebenfalls überdurchschnittlich stiegen mit zweistelligen Zunahmen die Transportmengen von chemischen Erzeugnissen (plus 14,0 Prozent), anderen Halb- und Fertigerzeugnissen (plus 16,1 Prozent) sowie Düngemitteln (plus 38,0 Prozent).
Positive Entwicklung nicht in allen Güterabteilungen
Jedoch profitierten nicht alle Güterabteilungen von der positiven Entwicklung: Abnahmen wurden unter anderem bei Mineralölerzeugnissen (minus 4,8 Prozent) sowie Steinen und Erden (minus 3,9 Prozent) gemessen. Die Menge der im Container beförderten Güter belief sich auf 13,9 Millionen Tonnen (plus 4,7 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2009). Das Container-Transportvolumen umfasste 1,3 Millionen Standardcontainer (plus 3,1 Prozent). (ab)