Wien. Der Verkehrsclub Österreich warnt in einer Mitteilung davor, so genannte Gigaliner EU-weit zuzulassen. Diese LKW sind um 50 Prozent schwerer als die heutigen Transitlaster und um 33 Prozent länger. Nach einer neuen VCÖ-Studie würden durch diese Riesenlaster allein in Österreich Straßenumbauten in Milliarden Euro Höhe nötig. Der VCÖ fordert deshalb von der österreichischen Regierung, die EU-weite Zulassung der Gigaliner zu verhindern. „Österreich droht Ungemach. Denn derzeit versuchen etliche Staaten und Lobbyisten zu erreichen, dass die Riesen-LKW in der ganzen EU zugelassen werden. Jetzt startet Dänemark Tests mit Gigaliner. Es ist wichtig, dass sich Österreichs neue Bundesregierung gemeinsam mit anderen Staaten gegen die Zulassung der Gigaliner stark macht", stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest, die auch Vorstandsmitglied des Brüsseler Dachverbandes T & E ist. Die VCÖ-Studie zeige, dass Gigaliner neue Verkehrsprobleme bringen. Die Gefahr von Unfällen durch die langen Überholwege würde zunehmen. Eine Zulassung der 60 Tonnen schweren und 25 Meter langen Laster mache zudem Umbauten der Straßen, insbesondere der Brücken, Tunnel, Kreisverkehre und Parkplätze nötig. Das Land Oberösterreich schätzt die Kosten nur für die eigenen Landesstraßen auf 100 Millionen Euro. „Für ganz Österreich wäre mit Kosten von mehreren Milliarden Euro zu rechnen. Unser Autobahnnetz weist rund 300 Kilometer Brücken und 300 Kilometer Tunnel auf“, betontt VCÖ-Expertin Rasmussen. Allein im Transitland Tirol gebe es 28 Brücken und 37 Tunnelkilometer, auf den Tiroler Landesstraßen kämen weitere 1.900 Brücken sowie 145 Tunnel dazu. Auch für den Klimaschutz habe die Zulassung der Riesen-LKW negative Folgen. Der VCÖ weist darauf hin, dass LKW pro Tonnenkilometer 17 Mal so viel CO2 verursachen wie die Bahn. Zudem sind 35 Prozent der LKW-Fahrten Leerfahrten. Je größer der leere Laster ist, umso höher sei die Umweltbelastung. „Eine Zulassung der Gigaliner durch die EU würde im krassen Widerspruch zu den EU-Klimaschutzzielen stehen", sagt Rasmussen. Der VCÖ sieht Österreichs neue Regierung und die Abgeordneten im EU-Parlament gefordert, sich gegen die Zulassung der Gigaliner einzusetzen. Stattdessen solle die EU im Rahmen ihres Konjunkturpakets verstärkt in den Ausbau der Schiene investieren, insbesondere in Osteuropa brauche es Mittel zur Modernisierung der Schieneninfrastruktur, so der Verkehrsclub. (ag)
Studie warnt vor Zulassung von Riesen-LKW durch die EU
VCÖ rechnet mit Straßenumbauten in Milliardenhöhe