Berlin. Nach einer vom Institut für Mobilitätsforschung (ifmo) vorgelegten Studie werden sich die Ost-West-Güterverkehre im Zeitraum von 2005 bis 2030 verdoppeln. Mit dem stärksten Wachstum sei bereits bis 2015 zu rechnen, heißt es in der Expertise, die von der ProgTrans in Basel erstellt worden ist. Deren Vize-Geschäftsführer Stephan Kritzinger betonte, „eigentlich müsste in Ost-West-Richtung eine zusätzliche dreispurige Autobahn gebaut werden, um die Transportmengen zu bewältigen“. Von den Ost-West-Güterverkehren werde die exportorientierte deutsche Wirtschaft und der inländische Konsum am meisten profitieren, verglichen mit anderen westlichen Ländern wie Frankreich oder den Niederlanden. Den Anteil der Straße in West-Ost-Richtung prognostizierte Kritzinger mit 70 Prozent für 2030, verglichen mit 67 Prozent im Jahr 2005. Der Anteil der Schiene werde auf ein Viertel der Verkehrsleistung geschätzt, für das Binnenschiff sei mit fünf Prozent zu rechnen. In umgekehrter Richtung werde der Anteil der Schiene 2030 etwa 19 Prozent betragen, was mit den Transportweiten insbesondere in Russland zusammenhänge. Daher werde der Verkehrsträger Straße nur mit 35 Prozent veranschlagt, Rohrfernleitungen zum Transport von Eröl und Gas kämen auf einen Anteil von knapp 42 Prozent, das Binnenschiff auf 4,2 Prozent. Angesichts dieser Prognose werde die Belastung der heimischen Infrastruktur für alle Verkehrsträger und die Zahl der Engpässe trotz Ausbaumaßnahmen zunehmen, befürchtet das Institut, das zur BMW-Gruppe gehört. (jök)
Studie: Ost-West-Güterverkehre verdoppeln sich bis 2030 – Deutsche Wirtschaft profitiert

Von den Ost-West-Güterverkehren könnten die exportorientierte deutsche Wirtschaft und der inländische Konsum am meisten profitieren