Düsseldorf. Der Einzelwagenverkehr sei „das Herzstück der Güterbahnen in Europa“, sagte Hans-Joachim Welsch, Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Wirtschaftsvereinigung Stahl, auf der Sitzung mit der Deutschen Bahn im Rahmen der Jahrestagung Stahl 2009. Als solches müsse der Einzelwagenverkehr „nicht nur erhalten, sondern modernisiert und europaweit zukunftsfähig gemacht werden“, so Welsch weiter. Für viele Branchen sei der Transport einzelner Güterwagen oder kleinerer Wagengruppen über ein komplexes Rangierbahnhofsystem unverzichtbar. So versende etwa die deutsche Stahlindustrie jeden zweiten Güterwagen als Einzelwagen. Das System vermeide auch, dass Waren massiv auf den LKW verlagert werden und belaste damit weniger die Umwelt. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Transport und Logistik von DB Mobility Logistics, und Alexander Hedderich, CEO von DB Schenker Rail, sprachen sich klar für den Einzelwagenverkehr aus: „DB Schenker wird den Einzelwagenverkehr in Deutschland nicht abbauen, sondern stärken“. Hans-Joachim Welsch überreichte auf der Jahrestagung Stahl 2009 Karl-Friedrich Rausch ein Positionspapier „Stahl und Bahn“. Darin fordert die Stahlindustrie unter anderem die Bahn auf, in Güterwagen und Loks zu investieren, damit diese nicht veralten. Investieren müsse auch die Bundesregierung und zwar in die Infrastruktur. Dazu zählt etwa, Knotenpunkte auszubauen. (beg)
Stahlindustrie braucht Einzelwagenverkehr
Transport über Rangierbahnhofsystem seien unverzichtbar und umweltschonender als LKW-Transporte / Investitionen von Bahn und Bundesregierung gefordert