Wismar/Rostock. Kurz nach dem Baubeginn für einen 100 Millionen Euro teuren Spezialtanker auf den Nordic-Werften haben Spekulationen über einen neuerlichen Verkauf des Unternehmens für Unruhe gesorgt. NDR 1 Radio MV berichtete am Freitag, dass Werfteigner Witali Jussufow mit dem russischen Schiffbau-Konsortium OSK über einen Verkauf verhandele. OSK habe die Verhandlungen bestätigt, „man sei sich aber über den Preis noch nicht einig", hieß es. Jussufow dementierte dies umgehend: „Mein Investment in Nordic Yards ist langfristig angelegt. Ich plane nicht, die Werften zu verkaufen." Er hatte die früheren Wadan-Werften in Wismar und Rostock-Warnemünde nach deren Insolvenz im August 2009 für 40 Millionen Euro übernommen.
Jussufow bestätigte, dass er mit der OSK über eine strategische Zusammenarbeit spreche. Diese Gespräche liefen seit Herbst 2009. Kooperationen mit russischen Produzenten könnten als Joint Venture, Subunternehmerschaft oder Kapitalbeteiligungen angelegt sein. „Unsere Präferenz liegt gegenwärtig bei projektbezogenen Kooperationen".
Jusuffow hatte bei Übernahme der Werften neue Aufträge und die Weiterbeschäftigung von mindestens 1200 der zuletzt 2400 Werftarbeiter versprochen. Wegen des weltweiten Nachfrageeinbruchs für neue Frachtschiffe und der Zurückhaltung der Banken bei der Schiffsfinanzierung ließ sich der Neustart aber schleppend an. Am Donnerstag begannen in Wismar die Arbeiten am dem Spezialtanker. In Rostock soll im kommenden Jahr eine sogenannte Umrichterstation für Offshore-Windanlagen in der Ostsee gebaut werden. Derzeit sind auf den Werften rund 700 Menschen beschäftigt. Für mehr als 1400 geht am 31. Juli eine mehrmonatige Absicherung in sogenannten Auffangesellschaften zu Ende. (dpa)