Raunheim. Der Geschäftsbetrieb der Schüchen International GmbH & Co. KG muss bis Anfang Mai eingestellt werden, da mehrere Großkunden unerwartet ihre Verträge gekündigt und sich anderweitig orientiert haben. Das teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Markus Ernestus am Donnertag mit. Ihm bleibe nun keine andere Möglichkeit, als das Unternehmen zu liquidieren. „Wir wollen die bestehenden Aufträge jetzt bis Anfang Mai an die neuen Vertragspartner unserer Kunden ordnungsgemäß übergeben“, sagt Ernestus. Er sieht Chancen, dass die nachfolgenden Logistikunternehmen an den Standorten einen Großteil der insgesamt 740 Arbeitsplätze bei Schüchen übernehmen. „Dafür werden wir uns bei den Übergabegesprächen stark machen“, sagt Ernestus.
Für den Insolvenzverwalter kam diese Entwicklung überraschend, da er den Geschäftsbetrieb nach Insolvenzantragstellung von Schüchen am 21. Februar schnell stabilisierte und reibungslos weiterführte. Ein Fortführungsszenario mit entsprechender Liquiditäts- und Ertragsplanung war bereits erarbeitet und der Investorenprozess eingeleitet. Durch die nun weggebrochenen Aufträge sei Schüchen für die potenziellen Investoren aber nicht mehr interessant, die Liquidation des Unternehmens somit unausweichlich. Die Beschäftigten wurden bereits über den neuen Sachstand informiert.
Schüchen hatte am 21. Februar 2012 beim zuständigen Amtsgericht in Darmstadt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt. Das Gericht hat daraufhin den Rechtsanwalt und Betriebswirt Markus Ernestus zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. (ak)
R.R.
hans birkart