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Spedition Schüchen meldet Insolvenz an

22.02.2012 18:12 Uhr

Automobillogistiker Schüchen stellt Insolvenzantrag: vorläufiger Insolvenzverwalter ist Markus Ernestus

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Darmstadt. Die Spedition Schüchen International aus Raunheim hat einen Insolvenzantrag gestellt. Wie das Amtgericht Darmstadt bekannt gab wurde am Dienstag gegen die Spedition die vorläufige Verwaltung angeordnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Markus Ernestus, Rechtsanwalt aus Mannheim, bestellt.

Die 1939 von Willi Schüchen gegründete Spedition ist vor allem im Segment Automobillogistik vertreten. Zu den Kunden zählen vor allem Volkswagen, aber auch Opel oder BMW. Das Unternehmen unterhält nach eigenen Angaben neun Standorte in Deutschland mit rund 700 Mitarbeitern und weitere Niederlassungen in Österreich und Tschechien. Erst im Jahr 2010 wurden zwei Standorte in Völklingen und Bühl geschlossen. Das Unternehmen schrieb in den Jahren 2009 und 2010 Verluste nach Steuern von jeweils rund 5,8 Millionen Euro bei einem Nettoumsatz von zuletzt (2010) mehr als 112 Millionen Euro. Seit 2005 leitet Felix Wilhelm Schüchen das Familienunternehmen in dritter Generation.

Wie das Unternehmen in dem letzten Geschäftsbericht für 2010 schreibt, bestanden „durch die Konzentration der Gesellschaft auf die Automobilindustrie und dabei insbesondere auf die Tätigkeiten des Volkswagenkonzerns innerhalb Europas“ gewisse Abhängigkeiten. Durch den hohen Spezialisierungsgrad sei eine Umschichtung auf andere Branchen für das Unternehmen nicht leicht umzusetzen. (sb) 

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KOMMENTARE


spedi 01

22.02.2012 - 21:19 Uhr

schlimm für die mitarbeiter, aber das war zu erwarten. wer für opel, vw und konsorten arbeitet, bekommt nach 70 tagen sein geld oder auch nicht. das ganze zu schlechten frachtsätzen und permanent steigenden anforderungen der herrschaften supply chain fritzen in den konzernen. merkwürdig nur, das immer die vw spediteure über die wupper gehen, siehe ricö ! aber duwenbeck wird sicher die lücke schliessen, wobei hier die frage ist, wann die absaufen, hoffen wollen wir das nicht. den fehlbetrag bei schüchen hat herr magath beim vw verein wolfsburg für 2 mittelmaß fussballer in der winterpause aus dem fenster gehauen.


TruckerFriend

23.02.2012 - 15:49 Uhr

die hohen dieselpreise verursachen einen kurzen aufschrei in der transport branche, wird aber umgehend mit dem ruf der erhöhung der pendlerpauschale verdrängt. wofür eine pendlerpauschale wenn mein arbeitsplatz weg ist, siehe schüchen. aber keine sorge der nächste wackelnde spediteur steht bereit. wir kürzen am besten noch mehr die löhne und bedanken uns bei unseren osteuropäischen kollegen. den werkstattinterval lassen wir am besten auch ausfallen, solange die bremsen gut ausshen geht das schon mit dem tüv. der versandleiter kann sich wieder auf die schulter klopfen wieviel geld er gespart hat, dafür gibts dann den firmenwagen zur belohnung, dann sind die spritkosten auch wieder egal.ein guter tip, unterwegs nicht nur den kindern auf dem rücksitz zuzwinkern, sondern lieber mal öfters in den rückspiegel schauen ob die hochqualifizierten und gut bezahlten fahrer, mit ihren technisch tip top lkw auch alles im griff haben.


Eichinger

24.02.2012 - 07:04 Uhr

Machen wir uns doch nichts vor, dieses Jahr wird das Jahr der Insolvenzen. Nicht einmal unsere gewählten Volksvertreter egal aus welcher Partei interessieren sich für Spediteure und deren Fahrer/Fahrerinnen die Insolvenz anmelden müssen bzw. die Ihren Arbeitsplatz verlieren. Vermutlich ist unseren hochrangigen Politiker wichtiger Ihr Schäfchen im Trockenen zu haben, denn wenn Sie gehen oder gehen müssen bekommen Sie noch jahrelang eine noble Entschädigung bzw. wenn Sie in Rente/Pension gehen bekommen Sie ebenfalls mehr Geld als ein normaler Arbeitnehmer jemals erwirtschaften kann.Die Fernfahrer und Fernfahrerinnen die die Bevölkerung jahrelang mit allen Versorgt haben, und plötzlich durch eine Insolvenz Ihrer Spedition ihren Arbeitsplatz verlieren, was bekommen Sie und was machen unsere Volksvertreter für Sie und den Speditionen.Sie lassen Sich immer mehr Abgaben einfallen, ( Bundestraßenmaut; Maut auf Autobahnen und vieles mehr) und helfen dadurch nur sich selbst durch kräftige Erhöhung Ihrer Bezüge. Der Satz: „zum Wohle des deutschen Volkes“ ist anscheinend nur noch eine Phrase und wird vermutlich nur noch beim Feiern verwendet.


Cornelius

24.02.2012 - 12:47 Uhr

Leider trifft es wie immer nur die Mitarbeiter. Wer jedoch um jeden Preis fährt, der soll fahren. Entweder ich kann meinen Preis am Markt durchsetzen, oder meine Fahrzeuge stehen. Das ist stets billiger und wirtschaftlicher, als ein Einsatz unterhalb der absoluten Preisuntergrenze. Doch diese Erkenntnis geht im Rahmen einer Mischkalkulation leider meisst über Bord.


hans birkart

24.02.2012 - 16:09 Uhr

vielleicht kriegt man ja tatsächlich über den Umweg der vorläufigen Insolvenz einen Neustart hin.wenn ja wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein bis es auch hier wieder heißt billig, billiger, am billigsten


Glastaxi

24.02.2012 - 18:44 Uhr

Da werden 2012 noch einige Grosse folgen, mal schauen, wer der nächste ist.Dauerndes Fahren unter Preis geht halt nicht.Und wenn Schüchen schon seit 2010 Minus macht, warum zieht man nicht viel eher einen Schlussstrich? So werden noch lange die Preise kaputtgemacht und andere Spediteure und Frachtführer müssen darunter leiden. Vielleicht gibt Schüchen einigen Anderen zu denken, bevor es bei denen auch zu spät ist. Aber freuen würde es mich, wenn dadurch bei den Automobilwerken mal für ein paar Tage die Produktion steht, damit VW, Opel und Co mal merken, was passiert, wenn die Preise immer stärker gedrückt werden.


Spediteur

27.02.2012 - 16:26 Uhr

Ich bedauere es, dass wieder einmal eine Spedition aufgeben muss!Schuld ist die Branche selber, weil sich die Spediteure, bei den Preisverhandlungen wie die buchstäbliche "Sau durchs Dorf" treiben lassen.


gela01

28.02.2012 - 15:22 Uhr

mir tun die fahrer mit ihren familien leid.ich muss aber auch sagen,dass die grossen spediteure sebst viel schuld haben.sie wollen um jeden preis die aufträge ergattern nur um der kokurenz einen auftrag wegzuschnappen.neuerdings kommt noch hinzu,dass wir gegen die billigtransporteure und fahrerausbeuter aus osteuropa fast keine chance in zukunft haben werden.was macht unser ach so guter verband?beim zusammenkunft champanger trinken.mfg Gerd


moorhuhnschubser

29.02.2012 - 07:38 Uhr

interessanterweise und nicht nachvollziehbar , dass speditionen unbedingt für solche firmen , insbesondere Autoindustrie .. fahren wollen und angeblich nichts daran verdienen..Mir sind keine Geschäftsleute bekannt die für kunden arbeiten wollen und etwas mitbringen.. Ich denke , mit der Masche insolvenz , ziehen sich einige firmeninhaber sauber ab..


Schnattex

29.02.2012 - 21:33 Uhr

Ich denke auch diese Insolvenz wird wohl nicht die letzte dieses Jahr eines Spediteurs solcher Größe sein... Doch woran liegt's?!? An Arbeit mangelt es ja in der Autoindustrie nicht. Wahrscheinlich geht man Knebelverträge ein, deren Auswirkungen man sich erst bewusst wird wenn man u.a. die gestiegenen Kraftstoffkosten nicht mehr in seiner Kalkulation verbuchen kann - also eine Insolvenz mit Ansage!Sicherlich sind die Mitarbeiter nicht zu beneiden - was aber viel schlimmer sein dürfte ist die Situation der Subunternehmer, da werden Arbeitsplätze und Existenzen vernichtet und keinen interessierts.


freraidi

06.03.2012 - 12:54 Uhr

Wie alle großen Spediteure hat Schüchen sich mit aller Gewalt hineingedrängt. Und nur auf Masse fahren ist nicht gut. Uns in GF haben sie auch kaputt gemacht weil sie unbedingt für zwei große Frankfurter Firmen fahren wollten. Das haben die nun davon.


fischer

22.03.2012 - 13:42 Uhr

Ich verstehe nicht, dass fast alle der Meinung sind, die deutschen Spediteure würden sich zu billig anbieten. Das ist doch Unfug! Was sollen sie denn machen??? Gehen sie mit dem Preis hoch, geht der Auftrag halt an ein z.b. osteuropäisches Unternehmen - so einfach ist das dank EU. Was soll der dt.Unternehmer also dagegen machen? Entweder Dumping oder Aufgabe, eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Wie aber schon einige zutreffend anmerkten: dieses Jahr geht es erst richtig los. Seit 1.01.2012 gilt das Kabotageverbot für Rumänien und Bulgarien nicht mehr! Fazit: der deutsche Kraftfahrer geht endgültig unter(oder fährt für bulgarische Löhne) PS: letztlich ist der Deutsche aber selber Schuld an seinem Unglück


Lorbas 01

25.04.2012 - 10:20 Uhr

Ich erzähle Euch schnell ein Märchen aus dem Jahr 2020: Ein Vater ist mit seinem Sohn auf dem Weg zu einer Autobahn-Brücke. Der kleine Steppke will nähmlich Lkw begucken,nicht LKW vom Ausland sondern echte Deutsche LKW. So stehen sie nun seit 2 Stunden ohne dass sich ein echter Deutscher LKW hat blicken lassen. Nur LKW mit PL - CS -SK usw. waren auf der Autobahn. Auf einmal erinnert sich der Vater an einen Zeitungsartikel, wo ein Bericht zu lesen war: Der letzte Deutsche LKW wurde 2018 abgemeldet! PS: Ich war einmal 43 Jahre im internationalen Fernverkehr,endlich Rentner!


Scania

05.06.2012 - 23:38 Uhr

Seit einiger Zeit haben sich die Preise bereits ausgeglichen zwischen den Spediteuren aus West- und Osteuropa. Auch wir haben mittlerweile Probleme mit Nachwuchsfahrern. Es werden auch im Osten immer weniger. Und die Guten wollen auch gutes Geld. Die Fixkosten sind mittlerweile identisch. Es gibt noch kleine Unterschiede in der Besteuerung. Ja, wir zahlen im Osten niedrigere Steuern, dafür haben wir keine Förderprogramme. Unterm Strich gilt wie immer wer rechnen kann und nicht um jeden Preis fährt, der überlebt. Wer geht denn in Deutschland Pleite? Immer nur Firmen die von der zweiten, meistens jedoch dritten Generation geführt werden. Diese Leute haben doch wenig Ahnung von dem Basisgeschäft. Sie kennen doch nur Flottenmodelle, Lohndumping, Tracking und weiteren neumodischen Schnick-Schnack. Wann haben die denn das letzte Mal vernünftig mit ihren Fahrern gesprochen? Die Firmeninhaber müssen sich an die eigene Nase fassen und nicht immer die Schuld bei Ostunternehmen oder bei den Auftraggebern suchen.


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