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Schwergut- und Projektschifffahrt: Im Markt wächst neues Vertrauen

11.01.2011 12:12 Uhr
Schwergut- und Projektschifffahrt: Im Markt wächst neues Vertrauen
Lastenträger: Die Windkrafanlagen-Hersteller sind wichtige Auftraggeber für die Schwergut- und Projektschifffahrt. Unser Bild zeigt die Industrial Freedom, ein Schwesterschiff der Eris J. 
© Foto: Oltmann-Gruppe

Deutsche Reedereien Oltmann-Gruppe und Jüngerhans-Reederei platzieren Schiffsfonds über ein neues Schwergutschiff im Markt

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Hamburg. Im von der Weltwirtschafts- und Finanzmarktkrise stark in Mitleidenschaft gezogenen Markt für Schiffsbeteiligungen machen sich wieder vorsichtige Auftriebskräfte bemerkbar. So hat jetzt die in Leer ansässige Reederei Oltmann-Gruppe gemeinsam der in Haren/Ems beheimateten Jüngerhans-Reedereien einen Fonds für einen Schwergut- und Projektladungsfrachter platziert. Das knapp 30 Millionen Euro teure, auf den Namen "Eris J" getaufte Schiff geht auf ein eigenes, neues Konzept der Reederei Jüngerhans zurück.

Der rund 154 Meter lange und gut 14.300 tons dead weight (Ladetonnen) tragende Spezialfrachter wurde im November 2010 abgeliefert. Zu den besonderen Ausrüstungs- und Konstruktionsmerkmalen des Schiffes gehört zum einen die Kranausstattung mit zwei 400 Tonnen-Kranen. Im Tandembetrieb können sie bis zu 800 Tonnen heben.

Die Krankapazität spielt in der Schwergut- und Projektschifffahrt eine immer größere Rolle, da unter anderem die Ladungsgewichte immer schwerer werden. Eigene Krankapazitäten kommen primär dann zum Einsatz, wenn in den Verlade- und/oder Bestimmungshäfen keine oder nur eine unzureichende Kran-Infrastruktur zur Verfügung steht. Mitte Dezember 2010 wurde in Hamburg mit dem Schwergutschiff "Svenja" der deutschen Reederei SAL das derzeit weltweit leistungsstärkste Spezialschiff seiner Art in Dienst gestellt. Es kann bis zu 2000 Tonnen heben und wird daher dem anzahlmäßig sehr überschaubaren Segment "Super-Heavy Lift" zugeordnet. Die "Svenja" bekommt im Frühjahr diesen Jahres noch ein Schwesterschiff, das ebenfalls auf der Hamburger Sietas-Werft gebaut wird.

Eine weitere konstruktionstechnische Besonderheit der "Eris J" stellt die Anbringung des Deckhauses dar. Es ist im Vorschiffsbereich angebracht. Direkt dahinter erstreckt sich ein großer Laderaum, so dass auch sehr sperrige Großteile, wie sie beispielsweise künftig im Zusammenhang mit dem Bau von Offshore-Windparks in großen Stückzahlen anfallen, optimal ver- und entladen werden.

Der Schiffsneubau – für die Oltmann-Gruppe ist es der 224. Schiffsfonds seit Gründung des Unternehmens im Jahre 1986 – ist aktuell für drei Jahre an die Reederei Industrial Maritime Carriers verchartert. Dabei handelt es sich um ein Tochterunternehmen der US-Reederei Intermarine. Sie wiederum unterhält seit vielen Jahre enge geschäftliche Kontakte zur Jüngerhans-Reederei.

Bei der Oltmann-Gruppe ist man von der Nachhaltigkeit der Schwergutschifffahrt überzeugt. Aufgrund der im Projekt- und Schwergutschifffahrt üblichen langen Planungs- und Vorlaufzeiten reagiert dieses Spezialsegment der Schifffahrt bei weitem nicht so empfindlich auf konjunkturelle Schwankungen wie beispielsweise die Container- oder auch Massengutschifffahrt. André Tonn, Geschäftsführer der Oltmann-Gruppe, weist zudem auf das vergleichsweise hohe Durchschnittsalter in der Schwergut- und Projektschifffahrt hin. Dem stünden "moderate Neubaubestellungen" gegenüber. Bei "gleichzeitig steigender Transportnachfrage lässt das stabile Charterraten erwarten", sagte Tonn, dessen Unternehmen bis heute Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 2,8 Milliarden über seine insgesamt 223 Schiffsfonds bewirkt hat. (eha) 

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