Norden. Wer OPA hört, denkt wohl eher an ältere Menschen. Dabei ist das einzige, was vielleicht alt ist, die Idee, dass man im Verbund mehr erreicht, als alleine. Hinter „OPA“ steckt der Ostfriesisch-Papenburger Ausbildungsverbund. Dort haben sich vier – eigentlich sogar fünf Fuhr- und Speditionsunternehmen aus Niedersachsen zusammengeschlossen, um im Schulterschluss Nachwuchs für die eigenen Betriebe auszubilden. Die Firmen hinter „OPA“ sind: die Bunte Spedition (int. Teil- und Komplettladungsverkehre), die Spedition Jacob Weets (Montage und Distribution von Fahrzeugkomponenten), die Peter Janssen Spedition (komplette Insellogistik – von Baumaterialien bis zur Tiefkühlkost; in Kooperation mit der Spedition Johann Fischer) sowie Akkermann Transporte (Automobillogistik).
Im Rahmen der Nachwuchsinitiative „Hallo, Zukunft!“, getragen vom Bundesverkehrsministerium, dem Verlag Heinrich Vogel – in dem auch die VerkehrsRundschau verlegt wird – und Toll Collect, präsentierte sich „OPA“ am Donnerstag mit allen beteiligten Unternehmen den Schulklassen der Berufsbildenden Schulen I Emden sowie der Kooperativen Gesamtschule (KGS)-Hage aus Norden. Unterstützt wird der Ausbildungsverbund vom Gesamtverband Niedersachsen (GVN). Hajo Agena, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Aurich/Ostfriesland im GVN lobte die Idee, gemeinsam für Nachwuchs in der Logistikbranche zu sorgen: „Der Ausbildungsverbund ermöglicht eine ordnungsgemäße Ausbildung, durch Austauschen der Auszubildenden.“ Als Beispiel nannte er das Prüfungsfach „Zoll und Außenwirtschaft“ in der Berufsschule.
„Der Auszubildende von Akkermann in Neermoor hat in seinem Betrieb wenig mit dem Thema zu tun. Also tauscht er mit dem Kollegen bei der Spedition Jakob Weets, die sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. So lernt jeder alles uns ist bestens auf sein Berufsleben vorbereitet“, sagte Agena. Georg Fischer, Geschäftsführer der gleichnamigen Spedition führte zudem ins Feld, „dass durch unser System Gemeinschaft und Zusammenhalt gefördert werden. Unsere Azubis lernen sich durch gemeinsame Aktivitäten besser kennen und werden so zu einem Team.“ Der Erfolg gibt „OPA“ Recht, denn durch dieses System konnten bislang Jahr für Jahr alle ausgeschriebenen Stellen besetzt werden. Übrigens bilden die beteiligten Betriebe in mehreren Bereichen aus: Fachkräfte für Lagerlogistik, Kauffrau/-mann für Spedition und Logistikdienstleistung sowie Berufskraftfahrer/in
Die anwesenden Schüler zeigten sich jedenfalls angetan von den Möglichkeiten. Die Nachwuchsinitiative „Hallo, Zukunft!“ hatte am gestrigen Praxistag vier Infostationen für die Schüler aufgebaut: Fuhrpark, Lager, kaufmännische Ausbildung und Bewerbungstraining. Es ergaben sich zahlreiche Anfragen für Praktikumsstellen und die Mädels und Jungs der KGS-Hage sowie der Berufsbildenden Schulen I Emden führten interessante Gespräche mit den anwesenden Geschäftsführern, Disponenten und Ausbildungsleitern. Für Georg Fischer war klar: „Auch wir haben durch die Aktion von ‚Hallo, Zukunft‘ gelernt. Bislang haben wir auf Wochenend-Aktionstage gesetzt. Künftig gehen wir wohl besser direkt an die Schulen. Für mich war es auf jeden Fall ein geiler Tag.“ (gg)