München. Amazon weitet seinen Schnelllieferservice „Amazon Prime Now“ aus. Nach dem Start in Berlin im Mai können sich ab sofort auch Prime-Kunden in München ihre Bestellungen entweder innerhalb einer Stunde oder innerhalb eines wählbaren Zwei-Stunden-Fensters zwischen acht und 24 Uhr liefern lassen. Bereits Ende 2015 hatte der Onlinehändler für Kunden seines Premiumdienstes „Prime“ in 14 deutschen Metropolregionen die kostenlose Same-Day-Lieferung eingeführt.
Bestellung per App
Um Prime Now zu nutzen, benötigen Kunden die entsprechende Prime Now App auf ihrem Smartphone oder Tablet. Die Anwendung prüft, ob der Service in der eigenen Postleitzahlenregion verfügbar ist. Das Angebot von Prime Now umfasst nach Angaben von Amazon mehrere tausend Prime-Produkte, der Schwerpunkt liegt auf Lebensmitteln, Getränken und Frischeprodukten, aber auch auf Spielzeug, Büchern und DVDs. Der Mindestbestellwert beträgt 20 Euro, die Lieferung innerhalb eines Zwei-Stunden-Lieferfensters ist gratis. Soll die Lieferung innerhalb der ersten Stunde erfolgen, kostet dies einen Aufpreis von 6,99 Euro.
Zustellung in Papiertüten
Verpackt werden die Waren laut Amazon entweder in Papiertüten oder in großen wiederverwendbaren Isoliertaschen aus Kunstoff für gekühlte und gefrorene Produkte. Diese Taschen nimmt der Fahrer nach der Lieferung wieder mit. Die Lieferpartner des Onlinehändlers setzen neben Lieferwagen auch elektronisch angetriebene Lastenfahrräder ein, um die Bestellung zum Kunden zu bringen.
Die Verteilung der Waren in München erfolgt aus einer Station in der Münchner „Neuen Hopfenpost” mitten in der Stadt. Wie Amazon-Sprecher Stephan Eichenseher berichtet, gibt es dort ein vollständiges Lager mit temperaturgeführten Bereichen. Die klassische Same-Day-Zustellung erfolgt hingegen weiterhin aus dem Amazon-Verteilzentrum in Olching im Münchner Westen. Lieferpartner für Prime Now sind wie bereits dort Interkep und System-Logistik.
Auf welche Städte Amazon seinen „Prime Now”-Service als nächstes ausweitet, behält das Unternehmen bisher für sich. „Amazon will Prime Now möglichst vielen Kunden zur Verfügung stellen. Voraussetzung dafür ist, dass Amazon seine Infrastruktur entsprechend aufgebaut hat”, sagt Eichenseher. Eine Verknüpfung zwischen Same Day und Prime Now gebe es allerdings nicht – die Logistik dahinter sei komplett anders.
Mit der Ausweitung seines Schnelllieferservices trägt Amazon vielen Kundenwünschen Rechnung, Waren möglichst schnell und im Idealfall noch am gleichen Tag zu erhalten. Auch andere große Händler haben ihr Angebot entsprechend erweitert, darunter die Elektronikfachmärkte Media Markt und Saturn, die stationär getätigte Einkäufe auf Wunsch in einem Zeitfenster von 30 Minuten bis drei Stunden nach Kauf gegen Aufpreis zustellen. (sno)