Bremen. Das System Luftfracht ist nicht so sicher wie es scheint. „Wenn ein Container gescreent wird, beträgt die Wahrscheinlichkeit 25 Prozent, dass ich das Paket mit einer Bombe entdecke. Das ist eine Scheinsicherheit", sagte Klaus-Dieter Scheuerle, Staatsekretär im Bundesverkehrsministerium, am Wochenende auf dem Unternehmertag des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV) in Bremen. Wir müssen an der Technik stärker arbeiten, meinte Scheuerle. Das Screening könne aber nur das letzte Glied einer Sicherheitskette sein. Denn man bräuchte nochmals die Größe des gesamten Frankfurter Flughafens, um alle dort verschickten Pakete zu screenen. „Das ist völlig undenkbar", so Scheuerle.
Willem van der Schalk, Vizepräsident des DSLV, sagte zum Thema Sicherheit im Transport: „Klassische Luftfracht, die gemäß der EU-Verordnung 300 durchgeführt wird, halten wir grundsätzlich für ausreichend sicher, wenn lückenlos die Schnittstellen kontrolliert werden." Die Spediteure seien vom Gesetzgeber dazu verpflichtet worden, dass nur reglementierte Beauftragte vom Werk bis zum Flugzeug den Transport übernehmen dürfen. „Deutsche Luftfrachtspediteure halten sich an diese Verordnung", sagte van der Schalk. Er wies darauf hin, dass es die jüngsten Sprengstofffunde nicht in der klassischen Luftfracht gab, sondern bei der Post und den Integrators. Diese Unternehmen hätten jedoch ein anderes Klientel, nicht nur Industrie und Handel, sondern auch Privatpersonen.
DSLV-Präsident Mathias Krage forderte Innovationen für den deutschen Logistikstandort. Dazu zähle auch der Lang-LKW. „Daher sind wir sehr zufrieden, dass die Bundesregierung an dem Feldversuch für Lang-LKW festhalten will", so Krage. Das Interesse der Spediteure an solchen Fahrzeugen sei groß, wie der Spediteur aus Hannover – Mitglied in der Kooperation IDS – aus eigener Erfahrung berichten konnte. „Unsere Kooperation wird hier sicherlich über 100 Einheiten bestellen", sagte Krage. (cd)