Kopenhagen. Die dänische Containerreederei Maersk ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Wie „Spiegel Online“ am Dienstagnachmittag berichtete, haben Hacker den Betrieb der Reederei massiv gestört. Auf seiner Homepage und über Twitter bestätigte das Unternehmen inzwischen, dass es zu einem Angriff gekommen ist, der die IT-Systeme an mehreren Standorten und in verschiedenen Geschäftsbereichen lahmgelegt habe.
Nicht alle Geschäftsbereiche gestört, Schiffe manövrierfähig
Man arbeite mit IT-Partnern und globalen Cyber-Security-Agenturen an einem technischen Wiederherstellungsplan, so Maersk. Derzeit sei eine Reihe von Systemen heruntergefahren, um das Problem zu beheben. Die Unternehmensbereiche Maersk Oil, Maersk Drilling, Maersk Supply Services, Maersk Tanker, Maersk Training, Svitzer und MCI waren am Mittwochmorgen laut Maersk betrieblich nicht von der Attacke betroffen. „Es wurden Vorkehrungen getroffen, um den Betrieb zu gewährleisten“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.
Auch die Schiffe der Maersk Line seien manövrierfähig, in der Lage zu kommunizieren und die Besatzungen sicher. Der Terminalbetreiber APM-Terminals, der ebenfalls zur Maersk-Gruppe gehört, sei allerdings in einigen Häfen von dem Angriff betroffen. Maersk arbeite daran, „die Auswirkungen auf unsere Aktivitäten, Kunden und Partner zu minimieren“.
Reederei Maersk nicht einziges Opfer der Hacker
Laut Maersk und „Spiegel Online“ setzten die Angreifer eine Version der bereits seit vergangenem Jahr bekannten Erpressungssoftware Petya ein. Die Schadsoftware verschlüsselt die Computer ihrer Opfer und verlangt Lösegeld für die Freigabe der Daten. Neben Maersk wurden zahlreiche andere Unternehmen, viele davon in der Ukraine, Opfer dieses Hackerangriffs.
Wie „Spiegel Online“ berichtet, meldeten dutzende Unternehmen Angriffe auf ihre Systeme, darunter die ukrainische Zentralbank, die ukrainische Post und die russische Ölfirma Rosneft. Auch deutsche Unternehmen sollen betroffen sein. Welche genau wollte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) laut „Spiegel“ zunächst nicht bekanntgeben.
Nach Berichten von"Tagesschau.de" und der Nachrichtenagentur "Reuters" kam es auch bei der Express-Sparte von DHL in Ungarn sowie dem niederländischen Expressdienstleister TNT zu Problemen durch den Hackerangriff. (jt)