Bonn. Die Bundesnetzagentur will der Deutschen Post eine deutliche Preiserhöhung im Briefbereich zugestehen. Dem Unternehmen werde ermöglicht, ab Anfang 2016 die Portopreise anzuheben, die dann für den gesamten Zeitraum bis Ende 2018 gelten und stabil bleiben, teilte die Behörde am Mittwoch in einem Entscheidungsentwurf in Bonn mit. Damit würden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Post „die Herausforderungen der digitalen Konkurrenz stemmen kann“, erklärte der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann.
Die Post will das Porto für einen Standardbrief von 62 auf 70 Cent erhöhen. Das teilte der Branchenprimus am Mittwoch in Bonn mit.
Über alle anstehenden Produkte ermittelte die Behörde für den angegebenen Zeitraum einen Produktivitätsrückstand von 5,8 Prozent. Zu dem Preiserhöhungsspielraum in gleicher Höhe kommt noch ein Aufschlag als Inflationsausgleich. Im lizenzierten Briefbereich (bis 1000 Gramm) muss sich die Post jeden Preisschritt von der Behörde vorab genehmigen lassen.
Vor wenigen Wochen wurde bereits über eine anstehende Portoerhöhung unter anderem des Standardbriefes von 62 Cent auf 70 Cent spekuliert. Hintergrund der nun anstehenden Preisanpassung ist eine Änderung der gesetzlichen Vorschriften zur Preisfestsetzung durch die Bundesregierung vom Frühjahr dieses Jahres. Die entsprechenden Messgrößen hat die Bundesnetzagentur angepasst und will darüber nach einer Anhörung bis Ende November endgültig entscheiden. (dpa)