Warschau. Der zweitgrößte Bahnkonzern für Frachtgut in Europa, die polnische staatliche PKP Cargo, rechnet weiterhin im laufenden Jahr mit einem Gewinn von 200 Millionen Zloty (rund 50 Millionen Euro). Wie die Onlineausgabe der polnischen Fachzeitschrift für die Industrie „Nowy Przemysl“ berichtet, kommt diese Bestätigung der Prognose für den Markt überraschend, weil die Transportvolumina bisher im laufenden Jahr rückläufig gewesen sind.
Die PKP Cargo hat nach den ersten sechs Monaten einen Rückgang der Tonnage um 15 Prozent zu beklagen. „Das Unternehmen hat auch in der Vergangenheit gute Finanzergebnisse erzielt, obwohl es immer wieder Rückgänge gegeben hat“, begründete der Vorstandsvorsitzende Wojciech Balczun seine Entscheidung. Allerdings geht der Manager davon aus, dass die Geschäfte im kommenden Jahr für die PKP Cargo schwieriger werden.
Dabei werden sich wohl die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern. Polen, das bisher als einziges Land in Europa keine Rezession durch die Krise hinnehmen musste, dürfte einheimischen Experten zufolge immer mehr Probleme bekommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im zweiten Quartal bei 2,4 Prozent und hat die Prognosen verfehlt, die von 2,9 Prozent ausgegangen waren. Darüber hinaus wird der östliche EU-Staat aus dem Haushalt für 2014 bis 2022 deutlich weniger finanzielle Mittel als bisher erhalten, die für Investitionen fehlen. (bec)