Knapp 20 Prozent des 7200 Kilometer langen Schienennetzes der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben ihre "technische Nutzungsdauer" bereits überschritten, kritisiert der Rechnungshof. Deshalb gebe es zahlreiche Langsamfahrstellen, die zu Verspätungen führen. Insgesamt haben die Verspätungen zwischen 2005 und 2008 um 30 Prozent zugenommen. In den letzten fünf Jahren verschlechterte sich der Zustand des Schienennetzes deutlich, kritisierte der Rechnungshof weiter. Dazu kommen mehr Anforderungen, da die Transportleistung der Bahn in den vergangenen elf Jahren um 45 Prozent gestiegen sei. Die ÖBB rechtfertigen sich damit, dass vom Verkehrsministerium in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts zu wenig Geld für Instandhaltung zur Verfügung gestellt worden sei. Der Rechnungshof betonte hingegen, dass die bereitgestellte eine Milliarde Euro pro Jahr ausreichend sei. Ein Teil dieses Geldes wurde aber für Neubauten verwendet. Außerdem seien die internen Abläufe zu träge, was zu einer schleppenden Instandhaltung führe. (rv)
ÖBB: 20 Prozent des Schienennetzes veraltet
Rund ein Fünftel des ÖBB-Schienennetzes hat laut Rechnungshof die "technische Nutzungsdauer" bereits überschritten