Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen beteiligt sich an keinen weiteren Feldversuchen mit überlangen LKW. Das hat NRW-Verkehrsminister Harry Voigtsberger (SPD) am Donnerstag in Düsseldorf angekündigt. Das Bundesverkehrsministerium bereitet derzeit einen bundesweiten, auf fünf Jahre angelegten Feldversuch vor.
Die Bedenken, die die Landesverkehrsminister schon nach früheren Versuchen 2007 geäußert hätten, seien nicht ausgeräumt, begründete Voigtsberger das Nein aus Nordrhein-Westfalen. Die jüngste Initiative von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), erneut Eurocombi auf den deutschen Straßen zu testen, sei der Versuch, diesen Beschluss der Verkehrsminister der Länder zu unterlaufen. Die hatten damals die zusätzliche Belastung für die Straßen kritisiert und den regulären Einsatz der überlangen Laster abgelehnt.
Es könne nicht Ziel der Verkehrspolitik sein, noch mehr Güter auf die Straße zu verlagern, argumentierte Voigtsberger. "Das widerspricht unseren verkehrs- und umweltpolitischen Zielen." Stattdessen müssten Schienen- und Wassernetze für den Gütertransport verstärkt ausgebaut werden. Zwei wichtige Projekte hierfür seien der Eiserne Rhein und die Betuwe-Linie.
NRW hat deswegen seine ursprüngliche Zusage, sich an einer Arbeitsgruppe für Eurocombi-Feldversuche zu beteiligen, zurückgezogen. Das Land hatte an einem Versuch in den Jahren 2006 bis 2008 teilgenommen. Damals durften bis zu 25 Meter lange Lastwagen auf den Straßen des Landes fahren. (dpa)