Wien. Lufthansa Cargo-Chef Carsten Spohr zog eine positive Bilanz des operativen Starts der gemeinsamen Frachtgesellschaft Austrian Lufthansa Cargo, die zum 1. Juli offiziell den Betrieb in Wien aufgenommen hat. Durch die Integration des Frachtgeschäfts der Austrian Airlines (AUA) ins Lufthansa Cargo-Netz erwarte man Synergien von zehn Millionen Euro jährlich, erklärte Spohr heute auf einer Pressekonferenz in Wien.
"Es ist sinnvoll, neben dem zentralen Drehkreuz Frankfurt weitere Nebendrehkreuze zu etablieren", begründete Spohr die Lufthansa-Strategie, die erklärtermaßen im Cargobereich weiter wachsen will. Wien soll als viertes Drehkreuz neben Frankfurt, Leipzig und München ausgebaut werden. AUA-Kunden erhielten durch die Integration Zugang zu einem besseren und dichteren Netz.
Synergien ergäben sich vor allem durch die bessere Auslastung von Flugzeugen und die Nutzung einer gemeinsamen EDV-Infrastruktur. Die Menge von auf der Straße getruckter Fracht könne durch die gemeinsame Operations in Wien erheblich gesenkt werden, betonte Spohr. Eigene Frachtflugzeuge werden in Wien nicht stationiert. AUA verfügt ausschließlich über Belly-Kapazitäten. Allerdings wird Wien derzeit fünf mal pro Woche von Lufthansa Cargo-Beteiligungsgesellschaft Jade Cargo aus China angeflogen.
An den gesamten Luftfrachtexporten aus Österreich im Wert von rund 100 Millionen Euro haben Lufthansa Cargo und AUA gemeinsam einen Marktanteil von 30 Prozent. Mit der gemeinsamen Frachtsparten strebe man einen Marktanteil von 33 Prozent bis Jahresende an, sagte Hasso Schmidt, der als Lufthanseat gemeinsam mit dem AUA-Manager Franz Zöchbauer die Geschäftsführung der Austrian Lufthansa Cargo übernommen hat, an der Lufthansa Cargo 74 Prozent der Anteile hält. Die restlichen 26 Prozent liegen bei der AUA. Im Monat würden derzeit 2000 Tonnen Luftfracht von Austrian Lufthansa Cargo über Wien verladen. Für 2010 strebe man 100 bis 120 Millionen Umsatz an. (diwi)