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Lufthansa Cargo hofft auf Fracht-Geschäft mit Privatkunden

05.07.2016 11:01 Uhr
Lufthansa Cargo hofft auf Fracht-Geschäft mit Privatkunden
Lufthansa Cargo stellt sich für die Zukunft auf und hat dabei auch Privatleute als Kunden im Blick
© Foto: Lufthansa Cargo

Das herkömmliche Geschäft mit der Luftfracht lahmt. Die Lufthansa sucht neue Kundengruppen - und denkt dabei vor allem an vermögende Privatleute.

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Frankfurt/Main. Die Frachttochter der Lufthansa hofft angesichts der Branchenkrise auf neue Geschäftschancen mit Privatkunden. „Die Frage ist, wie sich unser Geschäftsmodell verändert”, sagte der Chef der Lufthansa Cargo, Peter Gerber, am Montagabend vor Journalisten in Frankfurt. In Kürze sollen Lufthansa-Kunden per Smartphone-App auch ein Fracht-Ticket buchen können - um etwa ihr Motorrad für einen Highway-Trip in die USA befördern zu lassen. Bisher muss dafür ein Spediteur zwischengeschaltet werden.

Auch vom wachsenden Online-Handel über die Kontinente hinweg will Lufthansa Cargo profitieren und hat dazu Kooperationen mit großen Versandhändlern wie Amazon im Auge. „Da sind wir dran”, sagte Gerber. Vor allem die wachsenden Mittelschichten in Indien und China verlangten nach hochwertigen Waren, die zunehmend per Luftfracht an ihren Bestimmungsort gebracht würden.

Klassisches Luftfrachtgeschäft entwickelt sich nach unten

Im klassischen Luftfrachtgeschäft zeigt die Entwicklung weiter nach unten. Die Durchschnittserlöse seien seit einem Jahr etwa um 15 bis 20 Prozent gesunken, berichtete Gerber. Die Vorteile durch günstigen Treibstoff müsse Lufthansa Cargo komplett an die Geschäftskunden weitergeben.

Neben der schwächelnden Nachfrage sieht Gerber das Problem in der Branche selbst: „Es gibt dreimal so viel Kapazität wie Nachfrage.” Gerade die Fluglinien vom Persischen Golf wie Emirates drängten mit immer mehr Flugzeugen auf den Markt. Das drücke die Frachtraten in den Keller.

Mit starken Kürzungen durch die Krise

Lufthansa Cargo versucht, mit starken Kürzungen durch die Krise zu kommen. Bis zu 800 der insgesamt 4600 Arbeitsplätze sollen wegfallen, davon 500 in Deutschland. Mit bis zu 400 gestrichenen Jobs wird das Drehkreuz Frankfurt am härtesten getroffen. Die jährlichen Kosten sollen um 80 Millionen Euro sinken.

Das sei notwendig, um wieder wettbewerbsfähig zu werden und in die Zukunft zu investieren, sagte Gerber. Lufthansa Cargo solle somit weiter in der Spitzengruppe der Luftfracht-Gesellschaften weltweit mitspielen und „vielleicht auch wieder die Nummer eins werden”.

Was aus dem lange geplanten und zuletzt auf unbestimmte Zeit verschobenen Bau eines neuen Frachtzentrums in Frankfurt wird, bleibt derweil offen. Lufthansa Cargo prüfe derzeit „Alternativplanungen”, etwa hinsichtlich der Größe, sagte Gerber. (dpa)

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