Berlin. In der internationalen Luftfahrt keimt wieder Optimismus nach der schweren Krise. Erstmals seit 2007 dürfte die Branche 2010 global betrachtet wieder profitabel sein, sagte der Generaldirektor des Weltluftfahrtverbands IATA, Giovanni Bisignani, am Montag bei der Jahresversammlung der Organisation in Berlin.
Für die weltweite Branche prognostiziert die IATA für dieses Jahr einen Gewinn von etwas mehr als zwei Milliarden Euro nachdem die Branche im vergangenem Jahr rund 8,3 Milliarden Euro Verlust gemacht hat.
Der Passagierverkehr wird laut IATA-Schätzung in diesem Jahr um 7,1 Prozent, der Frachtverkehr um 18,5 Prozent zulegen. Diese Zahlen liegen deutlich höher als das noch im März prognostizierte Wachstum von 5,6 in der Passage und 12 Prozent im Cargobereich. Im ersten Quartal sind die Cargoumsätze um 26 Prozent gestiegen wobei das Wachstum laut IATA größtenteils auf das Wiederaufstocken von Lagerbeständen zurückzuführen sein dürfte. Für den weiteren Jahresverlauf rechnet die Branche mit einem „moderatem Wachstum" vor allem durch Ausgaben im Konsumbereich.
Lufthansa Cargo verzeichnet Erholung
Das Wachstum fällt allerdings regional unterschiedlich aus. Airlines aus dem asiatisch-pazifischen Raum werden aufgrund der hohen Wachstumsraten in Fernost mit 1,8 Milliarden Euro den höchsten Gewinn machen. In Europa zeichne sich dagegen ein Verlust von 2,3 Milliarden Euro ab. Gründe dafür seien das zu schwache Wirtschaftswachstum von nur 0,9 Prozent sowie Währungsunsicherheiten. 2009 machten europäische Airlines einen Verlust von 3,6 Milliarden Euro. Die nordamerikanischen Airlines dürften klar in die schwarzen Zahlen zurückkehren.
Für die Lufthansa bekräftigte Konzernchef Wolfgang Mayrhuber die Prognose, in diesem Jahr den operativen Gewinn von 2009 in Höhe von 130 Millionen Euro zu übertreffen. Denn während die Aschewolke Einbußen bei den Passagierjets einbrachte, verzeichnet die Tochter Lufthansa Cargo bereits eine raschere Erholung. Die Transportmengen reichten nun wieder ans Vorkrisenniveau heran, sagte Lufthansa-Cargo-Chef Carsten Spohr. (dpa/tk/diwi)