Stuttgart/München. Mehrere große Lastwagenbauer in Europa, darunter auch MAN, Daimler, Iveco und Scania, sollen bereits seit 14 Jahren ein Kartell betrieben haben, um die Entwicklung von sparsameren Motoren zu verzögern. Das berichten verschiedene Medien unter Berufung auf einen Ende 2014 erschienenen Artikel in der „Financial Times“.
Demnach hätten sich die Hersteller sowohl bei ihren Zeitplänen als auch bei der Erhöhung von Preisen bei der Einführung neuer Technologien abgesprochen , berichtet das Blatt. Dies gehe aus Dokumenten der Europäischen Kommission hervor. Absprachen hätten unter anderem bei der Einführung neuer Abgastechnologien nach Euro 3 bestanden. Laut „Financial Times“ erfolgten die Absprachen im Zeitraum zwischen 1997 und 2011.
Bereits im November war mehreren Herstellern vorgeworfen worden, im Segment der mittleren und schweren LKW über zehn Jahre lang Preise und Marktanteile im gesamten europäischen Wirtschaftsraum abgesprochen zu haben. Namhafte Hersteller wie Volvo und Daimler hatten sich im Vorfeld für hohe Strafen gewappnet und hunderte Millionen Euro zurückgelegt. (sno)