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Hessen und Schleswig-Holstein testen Oberleitungs-Lkw

02.02.2017 11:52 Uhr
Ab 2019 rollen Oberleitungs-Lkw auf zwei Teststrecken auch durch Hessen und Schleswig-Holstein
© Foto: Picture Alliance/dpa/Bernd Settnik

Das Bundesumweltministerium hat Feldversuchen mit Oberleitungs-Lkw in Hessen und Schleswig-Holstein ab 2019 grünes Licht erteilt.

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Berlin. Das Bundesumweltministerium fördert einen Feldversuch mit Oberleitungs-Lkw auf zwei Autobahn-Abschnitten in Schleswig-Holstein und Hessen mit etwa 35 Millionen Euro aus dem Aktionsprogramm „Klimaschutz 2020“. Er soll 2019 beginnen. Die Teststrecken führen vom Lübecker Hafen zu einem Logistikzentrum in Reinfeld (25 Kilometer) und vom Gewerbegebiet Darmstadt-Nord zum südlichen Teil des Frankfurter Flughafens (15 Kilometer). Dafür werden auf den Autobahnen A 1 und A 5 je sechs Kilometer elektrifiziert, das heißt die Lkw werden über eine 5,5 Meter hohe Oberleitung mit Strom versorgt.

Auf den beiden Versuchsstrecken werden ab Anfang 2019 je fünf Prototypen von Scania fahren. Die elektrisch fahrenden Lkw sollen so viel Strom aus der Oberleitung ziehen, dass die Batterie für den restlichen Teil der Fahrt ausreichend geladen ist. In Schleswig-Holstein nimmt die Spedition Bode an dem Feldversuch teil, in Hessen haben mit der Spedition Schanz, Meyer Logistik sowie der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main bereits drei Unternehmen verbindlich zugesagt.

5000 Autobahn-Kilometer geeignet

Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth begründete den von seinem Ministerium geförderten Feldversuch mit dem geringen Beitrag des Verkehrssektors zum Erreichen der Klimaschutzziele und der prognostizierten Zunahme des Güterverkehrs. Er will die Förderzusage des Bundes am Freitag an Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) in Reinfeld überreichen – auf dem Betriebshof der Spedition Bode. Laut Matthias Scheffer, dem im Umweltministerium zuständigen Referenten für das Projekt, zeigte sich der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) interessiert.

Nach Darstellung Scheffer reichen 30 mit Elektrostrom gefahrene Kilometer aus, um weitere 80 Kilometer mit Batterie zurücklegen zu können. Das Potential lasse sich nach einer erfolgreichen Test- und anschließenden Markteinführungsphase noch erheblich steigern. Nach Einschätzung des Ministeriums eignen sich rund 5000 der 13.000 Autobahn-Kilometer in Deutschland für Verkehr mit Oberleitungs-Lkw. Unter optimalen Bedingungen reiche die Bespannung von etwa 400 Kilometern aus, um auf dem gesamten deutschen Autobahnnetz von Oberleitungs-Lkw einzusetzen. (jök/ag)

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