Rotterdam. Ungeachtet der weiterhin spürbaren Folgen der Weltwirtschaftskrise auch im Rotterdamer Hafen besteht mittel- und langfristig ein hoher Bedarf an neuen Arbeitnehmern, und zwar sowohl in der Industrie als auch in der klassischen Seehafenverkehrswirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt das niederländische Consulting-und Marktforschungs-Unternehmen Ecorys BV in Rotterdam in einer aktuellen Untersuchung. Sie wurde im Auftrag des Rotterdamer Hafenunternemehmensverbandes Deltalinqs des Hafenbetrieb Rotterdam durchgeführt. An der Untersuchung beteiligten sich 274 Firmen aus der Hafenwirtschaft sowie der Industrie. Gemeinsam sichern sie rund 76 Prozent aller Arbeitsplätze am Hafen- und Wirtschaftsstandort Rotterdam. Für den Rotterdamer Arbeitsmarkt war 2009 ein schlechtes Jahr. So schrumpfte die Anzahl der Jobs um rund 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der reinen Hafenbranche fiel der Rückgang mit einem Minus von 6,8 Prozent sogar noch höher aus. In den nächsten Jahren werde sich der Arbeitsmarkt jedoch wieder erholen, so die Ecorys-Fachleute. Zum einen, weil die Firmen mehrheitlich von einer Wiederbelebung ihrer Geschäftsaktivitäten ausgehen. Zum anderen, weil auch in Rotterdam die Folgen des demographischen Wandels zu spüren sein werden. Von vorhergesagt rund 2000 neuen Jobs sind rund 80 Prozent die Folge des Eintritts der jetzt noch aktiven Beschäftigten ins Rentenalter. 20 Prozent der Nachfrage ergebe sich aus den Expansionsabsichten der Unternehmen. Aufgrund der weiteren Komplexität der Arbeitsprozesse sind die Firmen auf gut qualifizierte junge Mitarbeiter mehr denn je angewiesen. Schon heute mangelt es den Unternehmen an Nachwuchskräften mit einer wissenschaftlichen Fachausbildung. (eha)
Hafen Rotterdam bleibt Jobmotor
Bis 2013 werden über 2000 neue Mitarbeiter gesucht / Demographischer Wandel macht sich bereits bemerkbar