Brüssel. Knapp drei Wochen nach dem schweren Zugunglück bei Brüssel mit 18 Toten hat sich in Belgien erneut ein Zugunglück ereignet. Am Donnerstagabend fuhr in Glons bei Lüttich eine Lokomotive auf einen Güterzug auf. Verletzt wurde niemand, teilte der belgische Bahnbetreiber Infrabel am Freitag mit. Der Lokführer erlitt einen Schock. Bei dem Aufprall sprangen drei Waggons aus den Gleisen. Da der Zug Ethanol und Flüssiggas geladen hatte, räumte der Katastrophenschutz die Unfallstelle. Laut Bahngesellschaft bestand aber keine Explosionsgefahr. Die Lokomotive gehörte einem privaten Bahnbetreiber; der Güterzug der staatlichen Bahn SNCB kam aus Köln-Gremberg und war Richtung Antwerpen unterwegs. Zunächst hatte es geheißen, dass es sich um eine Lok der Deutschen Bahn handle. Warum der Unfall passierte, war zunächst unklar. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Die auffahrende Lokomotive sei sehr vorsichtig unterwegs gewesen, betonte eine Infrabel-Sprecherin. Der Sachschaden sei gering. Weil die Gleise nur zum Gütertransport benutzt wurden, war der Reiseverkehr nicht beeinträchtigt. Bereits am Samstagmorgen sollen die Gleise repariert sein. Mitte Februar waren bei einem schweren Zugunglück in Buizingen bei Brüssel 18 Menschen ums Leben gekommen. Der Unfall hatte in Belgien eine Diskussion über die Sicherheit der Bahnstrecken ausgelöst, weil einer der Züge nicht mit einem modernen Notbremssystem ausgestattet war, das in anderen Ländern längst Standard ist. (dpa)
Güterzugunfall in Belgien: Keine Verletzten
Lokomotive auf Güterzug aufgefahren / Zug hatte Ethanol und Flüssiggas geladen / Bahngesellschaft: Keine Explosionsgefahr