Raunheim. Der Geschäftsbetrieb der Spedition Schüchen International läuft auch nach dem Insolvenzantrag vom 21. Februar 2012 weiter. Markus Ernestus, vorläufiger Insolvenzverwalter des Logistikdienstleisters, hat den Geschäftsbetrieb stabilisiert, gab seine Kanzlei heute bekannt. Ernestus sei derzeit dabei sich einen umfangreichen Überblick zu verschaffen. Darauf aufbauend wolle er dann mit seinem Team ein Sanierungs- und Restrukturierungskonzept erarbeiten, um Standorte und möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern, hieß es.
„Nach meinen ersten Eindrücken sehe ich für das Unternehmen Chancen am Markt“, sagte Ernestus. Das zeigten auch die ersten Gespräche mit Kunden, Banken und Lieferanten. „Die Signale sind positiv“.
„Es hat bereits erste Interessensbekundungen von potenziellen Investoren gegeben“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter. Es sei zum jetzigen Zeitpunkt aber noch zu früh, um daraus konkretere Perspektiven ableiten zu können.
Als einer seiner ersten Amtshandlungen hat Ernestus Insolvenzgeld für die Beschäftigten des Unternehmens beantragt, so dass die Löhne und Gehälter bis einschließlich April gesichert sind. Schüchen hatte am 21. Februar 2012 beim zuständigen Amtsgericht in Darmstadt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt.
Schüchen international erwirtschaftete zuletzt mit etwa 740 Mitarbeitern in Deutschland einen Jahresumsatz von 118 Millionen Euro im Speditionsbereich und rund 5,7 Millionen Euro im Logistikbereich. Die 1939 von Willi Schüchen gegründete Spedition ist vor allem im Segment Automobillogistik vertreten. Zu den Kunden zählen vor allem Volkswagen, aber auch Opel oder BMW. Seit 2005 leitete Felix Wilhelm Schüchen das Familienunternehmen in dritter Generation. (sb)
Gerd Lauer
R.R.
Hüschi